Vladimir Putin und Joe Biden schütteln sich die Hand.

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Europa-Journal

Europäische Sicherheitspolitik, Spanien, Deutschland, Türkei

Wie soll es mit den Beziehungen zwischen Russland und dem Westen weitergehen? +++ Spanien: Wie umgehen mit dem schwierigen Nachbarn im Süden? +++ Deutschland: Das koloniale Erbe wird nur langsam aufgearbeitet +++ Türkei: Der Kampf gegen den Schleim hat auch politische Folgen
Moderation: Markus Müller-Schinwald

Wie soll es mit den Beziehungen zwischen Russland und dem Westen weitergehen?

Das Gipfeltreffen zwischen US-Präsident Joe Biden und dem russischen Staatschef Wladimir Putin ist ein Indikator dafür, wie es bei den internationalen Beziehungen in Europa aussieht: nicht besonders gut. In den letzten 15 Jahren sind die Spannungen immer weiter angestiegen, neben Russland fordert auch China das westliche Gesellschaftsmodel heraus. Wie soll Europa damit umgehen, und wie sind die Ergebnisse des Gipfels in Genf zu interpretieren? Dazu ist Thomas Greminger zu Gast. Der ehemalige Generalsekretär der OSZE hat den Gipfel als Leiter des Think Tanks "Geneva Centre for Security Policy" hautnah verfolgen können.

Spanien: Wie umgehen mit dem schwierigen Nachbarn im Süden?

Als vor eineinhalb Monaten mehr als 8.000 Migranten und Flüchtlinge über die Grenzbefestigungen der spanischen Stadt Ceuta in Nordafrika stürmten, war eines klar. Die Beziehungen zwischen Spanien und Marokko sind auf einem neuen Tiefpunkt angekommen. Denn ohne aktive Mithilfe der marokkanischen Behörden hätte dieser Sturm auf keinen Fall stattfinden können. Seither wird im Dreieck zwischen Madrid, Brüssel und Rabat verhandelt. Marokko will sich seine Zusammenarbeit in Migrationsfragen offenbar durch Gegenleistungen in anderen politischen Bereichen abkaufen lassen. Josef Manola hat sich das schwierige spanisch-marokkanische Verhältnis angeschaut.

Deutschland: Das koloniale Erbe wird nur langsam aufgearbeitet

Es ist ein dunkles Kapitel in der deutschen Geschichte, allerdings eines, das aufgrund der späteren Katastrophen des 20. Jahrhunderts oft in Vergessenheit geraten ist: die deutsche Kolonialzeit. Mit zahlreichen Kolonien in Afrika, China und Ozeanien steigt das Deutsche Reich in den 1880er Jahren zur drittgrößten europäischen Kolonialmacht nach Großbritannien und Frankreich auf. Mehr als 30 Jahre lang herrschen die Deutschen über Millionen Menschen weltweit - und das mit äußerster Brutalität. Besonders grausam gehen sie im heutigen Namibia vor: Dort töten sie Anfang des 20. Jahrhunderts zehntausende Mitglieder der Völker Herero und Nama - und löschen sie fast aus. Ein Verbrechen, das die deutsche Bundesregierung vor wenigen Wochen erstmals als "Völkermord" anerkannt hat. Mehr als 100 Jahre später hat sich Deutschland dafür öffentlich entschuldigt. Vielen Aktivisten und Historikern geht das aber nicht weit genug, berichtet Verena Gleitsmann.

Türkei: Der Kampf gegen den Schleim hat auch politische Folgen

Der Anblick ist erschreckend und eklig zugleich: Auf weiten Teilen des Marmarameeres vor der türkischen Millionenmetropole Istanbul treibt ein zäher Teppich aus graugrünem Schleim. Meeres-Rotz wird dieses Phänomen aufgrund seines Aussehens genannt. Damit fällt nicht nur das Bad im sommerlichen Marmarameer ins Wasser, auch Fischer können ihre Netze nicht ausbringen, weil sich darin mehr Schleim als Fische verfängt. Zudem nimmt die dicke Schleimschicht dem Binnenmeer buchstäblich die Luft zum Atmen. Dass dringend gehandelt werden muss, hat nun auch die Politik erkannt, berichtet Christian Buttkereit.

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