Feuchtfröhliches von Herbert Maurer

30. Juni 2021, 06:56

Enten schmecken nicht nur gut, sie können auch schwimmen, nicht zuletzt auch unsere Badeenten. Vor allem für Taucher sind Enten heilig, weil sie sowohl im Ofen als auch im kochend heißen Wannenwasser sehr gut duften. Für so manche, die in der Früh in der Badewanne ihren Schlaf ausschlafen, sind diese gelben Gummitierchen die ersten vertrauten Geschöpfe in der Morgendämmerung.

Baden ist auch mehr als "Sich waschen", Baden, das ist der erste Schwimmversuch in den Tag, vielleicht mit einer Zeitung in der Hand oder der Lieblingszahnbürste bzw. einer Zigarette zwischen den Zähnen - aber stets in Begleitung einer oder mehrerer Badeenten, die den Badenden im Notfall immer retten werden. Natürlich sind Enten nicht die einzigen Wassergummitiere, die den heißen Ozean im Badezimmer bevölkern. Es gibt auch Krokodile oder Schildkröten und vieles mehr - Noah, der Kapitän seiner Arche, könnte ein Lied davon singen.

Was aber bedeutet das um diese Tageszeit für den Sinn unseres Lebens, abgesehen davon, dass eine gut gepflegte Badeente länger lebt als der sich mit ihr in der Badewanne befindliche Mensch, ob er nun schwimmen kann oder nicht - das Untergehen bleibt uns nicht erspart, auch nicht den Sportschwimmern unter uns. Trotzdem sagt die Badeente sehr bestimmt: Untergehen geht nicht!

Schwimmen allein ist auch nicht genug, schwimmen können auch Leichen oder leere Mineralwasserflaschen milliardenfach in den Weltmeeren. Schwimmend liegen in der Badewanne, das ist der tägliche Versuch, die Schwerkraft zu überwinden. Auch mit der Erinnerung daran, dass wir aus dem Salzwasser kommen. Die Mama, unser Mittelmeer von seinerzeit, jene Mama, die uns die erste Badeente geschenkt hat, damit wir nie und nimmer untergehen, denn: Untergehen geht gar nicht!

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Sendereihe

• Gedanken für den Tag

Gestaltung

• Alexandra Mantler