Michael Lapsley

ORF/JOHANNES KAUP

Logos - Glauben und Zweifeln

Ein Porträt des Priesters Michael Lapsley und des Institute for Healing of Memories

"Vom Freiheitskämpfer zum Heiler", Michael Lapsley gründete das Institute for Healing of Memories (IHOM), das mittlerweile international mit Opfern von Gewalt und auch mit einsichtigen Tätern arbeitet

"Der erste Schritt zur Heilung besteht darin, unsere eigene Verwundung zu erkennen". Das sagt einer, der es wissen muss. Michael Lapsley hat keine Hände mehr und nur mehr ein Auge, nachdem ihm der südafrikanische Geheimdienst 1990 eine Briefbombe ins Exil nach Simbabwe zugeschickt hatte. Der in Neuseeland geborene anglikanische Ordenspriester hatte sich zuvor seit 1973 in Durban, Südafrika, für dunkelhäutige Schulkinder eingesetzt, die verhaftet und gefoltert wurden.

Als er 1976 des Landes verwiesen wurde, ging er zunächst nach Lesotho und wurde Seelsorger für die Exilgemeinden des Afrikanischen Nationalkongresses. Auch er selbst wurde Mitglied des ANC, der vom Apartheidregime verbotenen Befreiungsorganisation unter der Führung von Nelson Mandela. 1982 zog Lapsley nach Simbabwe. 1990, drei Monate nach der Freilassung Mandelas, wurde das Attentat auf ihn verübt, bei dem er beide Hände und ein Auge verlor. Nach seiner Genesung kehrte Michael Lapsley 1992 nach Südafrika zurück. 1993 wurde er Kaplan des Trauma Centre for Victims of Violence and Torture in Kapstadt, das die Arbeit der südafrikanischen Wahrheits- und Versöhnungskommission unterstützte.

1998 gründete er das Institute for Healing of Memories (IHOM), das mittlerweile international mit Opfern von Gewalt und auch mit einsichtigen Tätern arbeitet. Johannes Kaup hat Michael Lapsley in Kapstadt besucht und über ihn und seine Arbeit ein Porträt gestaltet.

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