
APA/DPA/JULIAN STRATENSCHULTE
Journal-Panorama
Wölfe im Weideland. Herdenschutz gegen Raubtierangriffe.
Etwa 40 Wölfe sind derzeit in Österreich unterwegs; die Herden sind nicht ausreichend geschützt. Gestaltung: Xaver Forthuber
22. Juli 2021, 18:25
Seit Beginn der Almsaison häufen sich in Österreich wieder die Berichte über Nutztiere, die von Wölfen gerissen wurden. Einige Almbauern überlegen, ihre Tiere gleich im Tal zu lassen, viele fordern, die geschützten Beutegreifer zum Abschuss freizugeben. Eine langfristige Lösung wäre das wohl auch nicht: Die großen Raubtiere - Wolf und Bär, Luchs und Goldschakal - kehren nach Europa und damit auch nach Österreich zurück, das ist per EU-Richtlinie fixiert. Woran es derzeit noch vielfach fehlt, sind begleitende Maßnahmen, die sicherstellen, dass auch unter diesen Bedingungen Viehwirtschaft betrieben werden kann. Ausbildung und Einsatz von Hirten und Hunden sind seit Jahrhunderten bewährte Mittel, die wiederbelebt werden müssten, um die Nutztierbestände zu sichern. Aber auch Elektrozäune, Wildtierkameras und Drohnen können zum Einsatz kommen. Ein EU-Projekt will nun herausfinden, welche Mittel sich in welcher Situation zum Herdenschutz eignen, welcher Aufwand und welche Kosten damit verbunden sind und wie sich das Know-How darüber verbreiten lässt.