Grenzkontrolle in Belarus

AP/MINDAGAUS KULBIS

Europa-Journal

Belarus, Italien, Russland, Europa

Belarus - Die künstliche Migrationskrise +++ Italien - Lokalaugenschein auf Lampedusa +++ Russland - Der große Impfunwille +++ Europa - Onlinejagd auf Cyber-Kriminelle
Moderation: Cornelia Krebs

Belarus - Die künstliche Migrationskrise
Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hat der EU wiederholt damit gedroht, als Reaktion auf die gegen sein Land verhängten Sanktionen Flüchtlinge aus Kriegsgebieten passieren zu lassen. Besonders davon betroffen ist Litauen, das eine fast 680 Kilometer lange Grenze zu Belarus hat - und bereits mit dem Bau eines Grenzzauns begonnen hat. Insgesamt wurden nach offiziellen Angaben in diesem Jahr bereits über 2.200 Menschen aufgegriffen, viel mehr als sonst. Die Opposition hält Lukaschenkos Drohungen, Europa mit Flüchtlingen zu destabilisieren, für eine durchorganisierte Spezialoperation - und ringt nach wie vor selbst erbittert mit dem Regime: Zahlreiche Razzien bei NGOs und Journalisten und Festnehmen haben die letzten Tage in Belarus bestimmt. Zur aktuellen Lage ein Gespräch mit Luzia Tschirky, SRF-Korrespondentin in Moskau.

Italien - Lokalaugenschein auf Lampedusa
Sie liegt mitten im Mittelmeer, die italienische Insel Lampedusa. Mit einer Fläche von 20 Quadratkilometern ist sie nicht größer als das Gebiet der burgenländischen Gemeinde Rust und ist jedes Jahr, vor allem im Sommer, Schauplatz von großen und kleineren Schiffen, mit den Migranten und Flüchtlinge aus Nordafrika ankommen. Katharina Wagner war auf der 5000 Einwohner Insel Lampedusa um den dortigen Blick auf das Thema Migration einzufangen.

Russland - Der große Impfunwille
Russland brüstete sich in der Pandemie lange damit, den weltweit ersten Corona-Impfstoff entwickelt zu haben: Sputnik V wurde im Ausland schnell zum Exportschlager, selbst Österreich überlegte im Frühjahr, eine Million Dosen des russischen Vakzins zu bestellen - es scheiterte jedoch offiziell an der fehlenden Zulassung des Wirkstoffs in der EU. Weit weniger beliebt ist der russische Impfstoff bei den Russinnen und Russen selbst - das Misstrauen in das eilig entwickelte Präparat ist ein Grund, weshalb die Impfkampagne in Russland lange nicht ins Rollen kam. Erst 15 Prozent der Bevölkerung sind bisher vollständig immunisiert. Das hat nun dramatische Folgen: Das Land wird von der bisher tödlichsten Infektionswelle heimgesucht, ausgelöst durch die hochansteckende Delta-Variante des Virus. Statt Lockdowns verhängt der Kreml eine umstrittene Impfpflicht für Teile der Bevölkerung, wie aus Russland Paul Krisai berichtet.

Europa - Onlinejagd auf Cyber-Kriminelle
Im Jänner traf es den Salzburger Kranhersteller Palfinger. Hacker hatten Werke des Unternehmens weltweit lahmgelegt und Lösegeld gefordert. Doch längst legen Hacker-Attacken nicht nur Firmen lahm. Immer häufiger trifft es auch Teile der öffentlichen Infrastruktur: Krankenhäuser, Supermärkte, Pipelines. Die Attacken werden so auch zur Bedrohung von Leib und Leben. Damit Polizeibehörden den Cyber-Kriminellen das Handwerk legen können, sind oft internationale oder europäischen Ermittlungen und Koordination nötig. Eine wichtige Rolle spielt dabei Europol. Marten Hahn hat die Cyber-Experten der Behörde in Den Haag besucht.

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