Eine Frauenhand hält Geldscheine

APA/HARALD SCHNEIDER

Punkt eins

Der Teilzeit-Unterschied

Warum Frauen mehr arbeiten als Männer und dabei weniger verdienen
Gäste: Dr.in Katharina Mader, Department Volkswirtschaft, Wirtschaftsuniversität Wien und wissenschaftliche Mitarbeiterin der Arbeiterkammer Wien & Prof. Dr. Josef Zweimüller, Institut für Volkswirtschaftslehre, Universität Zürich.
Moderation: Marlene Nowotny.
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Halbe-halbe - das war bereits in den 1990er Jahren eine politische Kampagne, die die Gleichbeteiligung von Männern und Frauen im Haushalt forderte. Gut 30 Jahre später ist das noch immer nicht der Fall. Rechnet man die bezahlte und die sogenannte "unbezahlte Arbeit" zusammen, arbeiten Frauen mehr als Männer. Kindererziehung, Kochen, Putzen, Pflege - der Wert dieser unbezahlten Arbeit entspricht etwa einem Drittel des Bruttosozialproduktes von Industriegesellschaften. Zwei Drittel dieser Arbeitsleistungen werden von Frauen übernommen.

Gleichzeitig verdienen Frauen in Österreich deutlich weniger als Männer. Die Teilzeitquote ist bei ihnen wesentlich höher, gerade bei Müttern. Sieben von zehn Müttern arbeiten Teilzeit, vor dem Schuleintritt der Kinder ist die Teilzeitquote noch höher. Österreich liegt damit bei der Teilzeitarbeit im Spitzenfeld der Europäischen Union. 28 Prozent der in Österreich Beschäftigten arbeiten weniger als 40 beziehungsweise 38 Stunden pro Woche. Nur in den Niederlanden ist die Teilzeitquote mit 43 Prozent höher. Das macht sich auch bei den Pensionen bemerkbar.

Nicht nur der Gender-Pay-Gap, auch der Pension-Gap, die Pensionslücke, ist in Österreich groß. Männer kommen im Schnitt auf 36 Erwerbsjahre, die 24 Erwerbsjahren bei Frauen gegenüberstehen. Die Alterseinkommen von Frauen über 65 Jahren sind im Schnitt um rund 40 Prozent niedriger als jene von Männern. In Folge sind auch mehr Frauen als Männer von Altersarmut betroffen.

Was könnte also dazu beitragen, den Gender-Pay-Gap zu schließen und bezahlte und unbezahlte Arbeit in Beziehungen gerechter zu verteilen? Braucht es mehr Kinderbetreuungsplätze oder einen Kulturwandel in der Gesellschaft und hier allen voran in Unternehmen, um Halbe-halbe im Haushalt möglich zu machen? Oder muss die Politik steuernd eingreifen, mit finanziellen Anreizen für Familien etwa, wie vor kurzem von der Arbeiterkammer vorgeschlagen?

Über diese Fragen diskutiert Marlene Nowotny mit der Ökonomin Katharina Mader und dem Ökonomen Josef Zweimüller.

Diskutieren Sie mit unter der Telefonnummer 0800 22 69 79 kostenfrei aus ganz Österreich und per E-Mail an punkteins(at)orf.at

Sendereihe

Gestaltung

Playlist

Urheber/Urheberin: Simon Johnson & Mark Jones
Titel: Ladies First; zT unterlegt
Ausführender/Ausführende: Queen Latifah & Monie Love
Länge: 03:58 min
Label: Tommy Boy

Urheber/Urheberin: Lauryn Hill & David Axelrod
Titel: Every Ghetto, Every City; zT unterlegt
Ausführender/Ausführende: Lauryn Hill
Länge: 05:14 min
Label: Label: Ruffhouse Records

Urheber/Urheberin: Pharrell Williams & Melissa Elliott
Titel: Where They From; zT unterlegt
Ausführender/Ausführende: Pharrell Williams & Melissa Elliott
Länge: 03:12 min
Label: Atlantic

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