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ORF/URSULA HUMMEL-BERGER

Radiogeschichten

In den Falten von Fiktion und Wahrheit

"Wahre Geschichten" von Sophie Calle. Aus dem Französischen von Sabine Erbrich. Es liest Dörte Lyssewski.

Sophie Calle stellt sich und andere in ihrer Arbeit aus. Im tatsächlichsten Wortsinn. Etwa im provokanten Projekt "Das Adressbuch" aus dem Jahr 1983, in dem die französische Konzeptkünstlerin das Bild eines Fremden entwirft - anhand dessen, was ihr die Kontakte in seinem verloren gegangenen Adressbuch über den Mann erzählen. Ein voyeuristisches Spiel, ein inszenierter Übergriff, bei dem Leben und Kunst verschwimmen. Genau wie im Vexierspiel um Privatheit und Öffentlichkeit, das sie mit dem US-Autor Paul Auster, seinerseits ein Meister der Überblendungen und Selbstreferenzen, spielte - was unter anderem ihren "Auftritt" in seinem 1992 erschienenen Roman "Leviathan" zur Folge hatte.

Nach der Übersetzung des "Adressbuchs" vor zwei Jahren bringt der Suhrkamp Verlag Sophie Calles "Wahre Geschichten" auf Deutsch heraus. 65 fragmentarische Episoden aus dem Leben der 1953 geborenen französischen Künstlerin nebst "authentischer" fotografischer Belege. Faktizität - naturgemäß - sekundär.

Gestaltung: Antonia Löffler

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Sophie Calle: "Wahre Geschichten". Aus dem Französischen von Sabine Erbrich. Suhrkamp 2021

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  • Antonia Löffler

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