The Girl Gershwin

24. August 2021, 16:55

Dana Suesse - Wild Women of Song

Mit neun spielte Dana Suesse erstmals öffentlich. Ein Rachmaninoff-Prelude. Mit 16 komponierte sie ihre ersten Lieder. Sie tanzte dazu und sang und das Publikum warf ihr Themen zu und sie improvisierte darüber.

1909 in Kansas City geboren, war sie als Kind in Vaudeville-Theatern aufgetreten, tanzte und sang und lernte hier, auf das Publikum zu reagieren. Ihre Unterhaltungsmusik kam nicht so recht an und so lernte sie die Musik der Zeit - den Jazz. Sie wurde Songpluggerin in der "Tin Pan Alley", jener legendären Verlagsstraße, in der die jungen Musiker und Komponisten ihre Songs den Musikverlegern vorspielten. Wer am besten spielte und dazu sang, verkaufte am meisten. Viele Pianistinnen waren darunter, denn die Ziegruppe für die Klaviernoten waren vor allem Käuferinnen. Das Klavier erlebte damals in amerikanischen Haushalten eine Hochblüte.

The Girl Gershwin, ein Ehrentitel, den ihr die Zeitschrift The New Yorker verlieh.Mit Gershwin verband sie viel: er lud sie in seine Radio Show ein, sein Kompositionslehrer, Rubin Goldmark, wurde auch ihr Lehrer, Gershwins mächtiger und mutiger Förderer Paul Whiteman auch ihr Produzent. Für sein, wie er es nannte, "viertes Experiment mit moderner Musik" gab Whiteman bei ihr mehrere Klavierkonzerte in Auftrag, deren Klavierpart sie meist selbst bei der Uraufführung spielte. Ihr pianistisches Handwerk hatte sie beim Liszt-Schüler Alexander Siloti gelernt. Dana Suesse hatte bei der berühmtesten Kompositionslehrerein, bei Nadja Boulanger in Paris, auch Unterricht erhalten.

Mit 19 komponierte sie erstmals für Paul Whiteman - ihr Concerto Romantico. In den 50er Jahren erklang erstmals ihr dichtestes Werk, ein Jazz-Concerto für Combo und Orchester in drei Sätzen. In ihrer sinfonischen Jazz-Musik gelang Dana Suesse, was viele, von Friedrich Gulda bis Artie Shaw, anstrebten: die Verbindung von großer Form und jazzigen Elementen: klassisch und zeitgemäß, gehaltvoll und originell, dicht und doch leichtfüßig.

Die Musik von Dana Suesse erklang in der Metropolitan Opera New York, der Carnegie Hall, der Radio City Music Hall und in Madison Square Garden. Ihre Dirigenten waren Josef Krips, Ferde Grofe, Arthur Fiedler und Eugene Goossens.

Für die berühmten Ziegfeld Follies - die Shows des Florenz Ziegfeld - komponierte Dana Suesse "You oughta be in Pictures" - einen Hit den Connie Francis, Brenda Lee, Doris Day, Ray Coniff und sogar die Beatles sangen. In einem Interview in einer amerikanischen Radio Show in den 70ern, in der Harold-Boxer-Show in New York, erzählt Dana Suesse, wie sie eingesperrt in ein Zimmer mit dem Texter Eddy Heyman in zwölf Minuten den Song schrieb und damit die vom Produzenten zugestandenen 15 Minuten sogar unterbot.

Als sie 1987 in New York mit 75 Jahren starb, erlebte es Dana Suesse, ein Star gewesen zu sein, altmodisch und unpopulär geworden zu sein und noch einmal in Mode zu kommen.

Wie ihre Kolleginnen Dorothy Fields und Kay Swift lebte sie die Texte , die sie vertonte. Sie glaubte an die Liebe:

Liebe ist die Basis für Mut, für das Risiko, etwas zu ändern. Die höchste Form der Liebe ist die freie Wahl und absolute Unangepasstheit . Man braucht Mut und Liebe zu sich selbst, um dieses Risiko auf sich zu nehmen.

Sie machte Gershwin berühmt, es ist Zeit, dass eine neue Pianistinnen-Generation auch sie berühmt macht. Ihr Werk wartet darauf !

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