Feldlerche

MICHAEL DVORAK

Vom Leben der Natur

Verstummte Wiesenvögel

Großer Brachvogel, Wachtelkönig & Co.
Der Ornithologe Hans Uhl über bedrohte Wiesenvögel.
Teil 2: Voranschreitende Artenarmut
Gestaltung: Maria Harmer

Verbesserte Infrastrukturen, optimierte Verkehrsanbindungen und intensive Landwirtschaft fordern auch in der Vogelwelt ihren Preis. Die Zahlen des "Brutvogelmonitorings" von Bird Life Österreich sind alarmierend, die Grafiken stellen die teils stark sinkenden Zahlen drastisch dar: 61 Prozent weniger Braunkehlchen seit 1998, 48 Prozent weniger Baumpieper, 34 Prozent weniger Goldammern - das ist die aktuelle traurige Bilanz heimischer Wiesenvögel.

Die Trockenlegung von Sumpf- und Feuchtwiesen, die oftmalige Mahd der Nutzwiesen (auch in landwirtschaftlichen Bio-Betrieben) sowie die starke Düngung lassen Österreichs Feld- und Wiesenvögeln nicht genügend Raum, Zeit und Ruhe, um als Bodenbrüter ihre Jungen großzuziehen. Viele Arten sind in großer Gefahr.
Wenn auch in Zukunft noch Rebhühner und Braunkehlchen, der Große Brachvogel und der Kiebitz in Österreich beheimatet sein sollen, dann sind konkrete Maßnahmen erforderlich, erläutert Hans Uhl, Leiter der Landesstelle Oberösterreich von Bird Life Österreich. Er fordert spätere Wiesenmahden und längere Pausen zwischen den Schnitten sowie die Wiederbenässung von Feuchtwiesen und mehrjährige Blühstreifen. Noch wäre es nicht zu spät, den Rückgang der heimischen Wiesenvögelpopulation zu stoppen, um ihr Pfeifen und Singen auch für künftige Generationen zu erhalten.

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GESPRÄCHSPARTNER:
Hans Uhl
Birdlife Österreich
Fachbereich Vogel- und Naturschutz
Leiter der Landesstelle Oberösterreich
Brutvogelmonitoring und Farmland Bird Index 2020
Vogelsterben in der Kulturlandschaft
Vögel und Landwirtschaft
Wiesenvögel in Gefahr
Landschaft ohne Vögel ist eine tote Landschaft

Sendereihe