Radieschen von G.R.A.M.

G.R.A.M.

The Way Out

Performance mit Radieschen

Der Ö1 Festivalpodcast zum steirischen herbst 2021
Das Künstlerkollektiv G.R.A.M im Gespräch mit Anna Soucek

Im Buhlen um Aufmerksamkeit im öffentlichen Stadtraum hat die Kunst - in Konkurrenz zum urbanen Treiben, zu visuell aufdringlicher Reklame und zu lautstarken Sport-Events - oft das Nachsehen. Diesen Wettkampf nimmt das Künstlerkollektiv G.R.A.M. mit seinem Beitrag zum steirischen herbst 2021 leichtfüßig, mit Witz, Subversion und langjähriger Inszenierungserfahrung auf: Das gewölbte Dach des wabernden Kunsthaus-Gebildes am Lendkai wird - zur urbanen Primetime am Samstag Frühnachmittag - zur Bühne für eine Live-Band um Rainer Binder-Krieglstein und für eine Compagnie flatternder Skydancer. Ganz in der Tradition von Avantgarde-Kunst-Bewegungen wie Dada oder Fluxus, sind Radieschen das Gemüseleitmotiv der gleichnamigen Performance "Oh du schmutziges Radieschen, ich liebe dich"!

Die Künstlergruppe G.R.A.M. gibt es seit 1987; sie arbeitet vor allem mit Nachstellungen berühmter Bilder aus Politik, Kunst, Zeitgeschehen und Alltag, mit dem Anliegen, die kollektiven Bildwelten unserer Gesellschaft zu hinterfragen. Dieses Thema ist zweifelsfrei als Schnittmenge der Zivilberufe von Martin Behr und Günther Holler-Schuster zu erkennen: der eine ist Journalist im Medienressort der Salzburger Nachrichten, der andere ist Kunsthistoriker und Kurator an der Neuen Galerie Graz.

Im Ö1 Festival-Podcast zum steirischen herbst stellen die G.R.A.M.-Mitglieder Martin Behr und Günther Holler-Schuster ihre Performance in Bezug zu avantgardistischen Aneignungen des öffentlichen Raums, und sie berichten, wie die pandemie-bedingte Kontaktlosigkeit der letzten 18 Monate ihre künstlerische Arbeit beeinflusst hat. Der sterische herbst, so verraten die beiden, habe für sie in der künstlerischen Sozialisierung "wesentlichen Impact" gehabt.


Das ausführliche Gespräch von Anna Soucek mit Martin Behr und Günther Holler-Schuster von der Künstlergruppe G.R.A.M. finden Sie im Ö1 Festival-Podcast zum steirischen herbst in der ORF Radiothek und überall dort, wo es Podcasts gibt.

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Die kollektive Erfahrung der letzten Monate hat die Gesellschaft geprägt und lässt nur vorsichtig in die Zukunft blicken. Der steirische herbst 21 nimmt die aktuelle Situation zum Anlass für eine Gegenbewegung: radikal nach draußen, ins Freie, in die Menge, vielleicht sogar in die Masse; aber auch hinaus aus der institutionellen Blase, in der sich Kunst, insbesondere die Avantgarde, bewegt. Im Ö1 Festival Podcast wird diese Bewegung in Gesprächen mit Künstler/innen, die am aktuellen Festival teilnehmen, reflektiert. Was ist an öffentlichem Raum während der Pandemie verloren gegangen? Wie lässt er sich (wieder) einnehmen, und welche Rolle spielt die Avantgarde in diesem Prozess? Und in welchen Situationen hat man das Gefühl, "raus zu müssen"? Wohin überhaupt?
Gespräche mit Künstlerinnen und Grafikern, mit Denkerinnen und Performern begleiten akustisch durch das Festival; der Musiker Manfred Engelmayr steuert ein Bouquet an eigens komponierten Soundstücken bei.

Service

The Way Out - steirischer herbst 2021

Am 11.9. um 14 Uhr findet die von G.R.A.M. konzipierte Performance "Radieschen" statt; Ort ist das Kunsthaus Graz am Lendkai 1.

Sendereihe

Gestaltung

  • Anna Soucek