Globeart Academy
Da capo: Im Gespräch
Marlene Engelhorn, Millionen-Erbin in spe
"Ich bin Millionärin und möchte besteuert werden!"
Renata Schmidtkunz im Gespräch mit Marlene Engelhorn, Millionen-Erbin in spe
10. September 2021, 16:05
Vor zwei Jahren erfuhr die Germanistik-Studentin Marlene Engelhorn von ihrer 94-jährigen Großmutter Traudl Engelhorn-Vechiatto, dass sie ein zweistelliges Millionen-Erbe zu erwarten hat. Seither engagiert sie sich gemeinsam mit anderen Millionären in Europa und den USA als "Millionaires for Humanity" für eine gerechte Besteuerung von großen Vermögen. Tatsache ist, dass ein Prozent der Weltbevölkerung 40 Prozent des Vermögens hält. Und dafür kaum Abgaben an die Staaten leisten muss. "Unfassbar", sagt Engelhorn, "dass man mich nicht besteuert!"
Denn eigentlich sollte der Staat die Superreichen in die Pflicht nehmen. Sie fordert eine Umverteilung von Reichtum, Land und Macht und einen flankierenden transparenten und demokratischen Prozess. Das Ziel: globale Vermögenssteuern. Denn: Solidarität und Teilen schafft Gerechtigkeit und gibt unserem Leben Sinn, sagt Marlene Engelhorn im Gespräch mit Renata Schmidtkunz im Rahmen von Globart 2021 im Stift Melk.
Service
Martin Schürz, Überreichtum, Campus Verlag 2019
Katharina Pistor, Der Code des Kapitals: Wie das Recht Reichtum und Ungleichheit schafft, Suhrkamp Verlag 2020
Francis Seeck, Brigitte Theißl, Solidarisch gegen Klassismus - organisieren, intervenieren, umverteilen, Unrast Verlag 2021
Thomas Piketty, Kapital und Ideologie, C.H.Beck Verlag 2020
Emmanuel Saez, Gabriel Zucman, Der Triumph der Ungerechtigkeit. Steuern und Ungleichheit im 21. Jahrhundert, Suhrkamp 2020
