Frau mit Bemalung im Gesicht, Handy - Protest gegen Gesichtserkennung.

APA/AFP/YURI KADOBNOV

matrix - computer & neue medien

Mein Gesicht gehört mir

Der Kampf gegen flächendeckende Gesichtserkennung in Europa

Immer mehr EU-Länder bauen die intelligente Videoüberwachung an öffentlichen Orten aus - Beispiele findet man von Berlin, wo der Bahnhof Südkreuz flächendeckend von smarten Kameras überwacht wird, bis Belgrad, wo unter dem Motto "safe city" tausende Kameras in der Innenstadt auftauchten. Wenn diese Kameras die aufgenommenen Gesichter mit Datenbanken abgleichen, kommt das einer biometrischen Echtzeitüberwachung gleich.
Auf der EU-Ebene sind die Share Foundation, EDRI und viele andere Datenschutzorganisationen gerade dabei, die EU-Kommission davon zu überzeugen, strenge gesetzliche Rahmenbedingungen dafür zu schaffen.

Es gibt dazu auch eine EU-Bürgerinitiative namens #reclaimyourface - online zu unterschreiben auf reclaimyourface.eu. Und einen kleinen Sieg konnte diese Bürgerinitiative bereits verbuchen: zwar wurde im Vorschlag zum KI-Gesetz kein Verbot von Gesichtserkennung im öffentlichen Raum festgeschrieben, aber immerhin haben die Abgeordneten des Innenausschusses eine Resolution verabschiedet. Darin fordern sie, dass der Einsatz von Gesichtserkennung zumindest gestoppt wird, bis die technischen Standards die Grundrechte wahren und ihre Ergebnisse nicht verzerrt oder diskriminierend sind. Wo in Europa Gesichtserkennung schon im Einsatz ist und wie sie unsere Privatsphäre beeinflusst, das erkundet "matrix" in dieser Ausgabe.

Moderation: Wolfgang Ritschl
Redaktion: Franz Zeller

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