Marin Alsop

ADRIANE WHITE

Hörbilder

Die Dirigentin Marin Alsop

"Die Maestra. Marin Alsop im Porträt." Marin Alsop startete Ende der 1980er-Jahre ihre Karriere als Dirigentin. Als sie kein Angebot erhielt, das ihren Talenten entsprochen hätte, gründete sie kurzerhand ihr eigenes Orchester: Concordia. Später übernahm sie das Baltimore Symphonie Orchestra und seit September 2019 steht Marin Alsop am Pult des Wiener Radio-Symphonieorchesters. Ein Feature von Elisabeth Stratka und Christian Lerch.

"Mit diesem Orchester verbindet mich einiges: Sie teilen meine Begeisterung für eine ständige Erweiterung des Repertoires und für den Kontakt mit neuen Publikumsschichten", erklärte Marin Alsop bei der Vertragsunterzeichnung mit dem Wiener Radio-Symphonieorchester. Seit September 2019 steht Marin Alsop am Pult des RSO. In diesem Jahr widmete sie sich gemeinsam mit dem RSO Wien einer breiten Aufnahmetätigkeit: Musik der Komponist/innen Ying Wang, Gottfried von Einem, Benjamin Britten, Konstantia Gourzi, Roxanna Panufnik, James Lee III und Malek Jandali stehen auf dem Programm.

Marin Alsop, geboren am 16. Oktober 1956 in New York, studierte in Yale und an der Juilliard School, bevor sie Ende der 1980er-Jahre ihre Karriere als Dirigentin startete. Kein Geringerer als Maestro Leonard Bernstein begleitete die Karriere der jungen Alsop. Als sie kein Angebot erhielt, das ihren Talenten entsprochen hätte, gründete sie 1984 kurzerhand ihr eigenes Orchester: Concordia. Sie durchbrach die gläserne Decke und übernahm 2007 das Baltimore Symphony Orchestra, dem sie seither vorsteht.

Marin Alsop lebt in Baltimore, jener amerikanischen Großstadt, die wohl am stärksten mit Armut, Kriminalität und Rassenkonflikten zu kämpfen hat. Alsop engagiert sich mit den "Orchkids" für die musikalische Bildung und schulische Unterstützung mittelloser schwarzafrikanischer Kinder. Mit ihrem humorvollen Temperament und ihrer Energie hat sie gelernt, sich in einer Männerdomäne zu behaupten: "Ich versuche jeden Tag mit 48 Stunden auszustatten, um alles unterbringen - einfach weil es mir solchen Spaß macht!"

Neben dem RSO, bei dem sie 2014 ein Programm mit Mahler und Bernstein dirigierte, war Alsop auch bei den New Yorker Philharmonikern und dem Chicago Symphony Orchestra als Gastdirigentin aktiv und führte Spitzeninstitutionen wie das Concertgebouw-Orchester, das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und die Münchner Philharmoniker. Als erste Dirigentin war sie 2013 für die legendäre Londoner "Last Night of the Proms" verantwortlich.

In Zusammenarbeit mit YouTube and Google Arts & Culture entstand 2020 das "Global Ode to Joy" (GOTJ) Projekt, das das Beethovenjahr virtuell feierte. Marin Alsop lud die globale Community ein, ihre Momente der Freude, Toleranz und Einheit virtuell zu teilen. Das Projekt wurde mit einem Videofinale im Dezember abgeschlossen: Zur Musik der "Ode an die Freude" (ausgeführt vom RSO Wien unter Marin Alsop und dem Stay-at-home-Chor) wurden die besten Beiträge in einem Video zusammengefasst.

Gesprochen haben: Sarah Jung, Bernhard Eppensteiner, Aimie Rehburg, Monika Kalcsics, Raphael Sas, Karl Menrad.
Ton: Elmar Peinelt
Redaktion: Eva Roither

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