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"Ich denke mich, also bin ich."

"Ich denke mich, also bin ich." - Zum 150. Geburtstag des Schriftsteller-Philosophen Paul Valéry. Von Nikolaus Halmer

Für Paul Valéry stand die Analyse des menschlichen Bewusstseins im Mittelpunkt seines Werkes. In den über
26 000 Seiten seiner "Cahiers" - der "Notizen", die als sein Hauptwerk gelten -, finden sich zahlreiche Reflexionen über die Funktion des Bewusstseins. In immer neuen Anläufen beobachtete er seine Gedanken bei ihrer Entstehung und versuchte, den Zusammenhang von Bewusstsein, Denken und Gedächtnis zu erkunden. Valéry war klar, dass dieses Projekt nie zu einem Abschluss kommt. Deswegen lehnte er das "lächerliche Systemdenken" vieler Philosophen ab. Als seinen philosophischen Gesichtspunkt bezeichnete er "die Vielfalt der Gesichtspunkte". In literarischer Form findet sich diese Thematik in dem Romanfragment "Herr Teste". In dem Gespräch mit dem Erzähler-Ich, präsentiert sich Herr Teste als eine Kunstfigur, die das Bestreben nach einer vollkommen rationalisierten Existenz verkörpert.

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