Korngold, Ibert, Ginastera & Les Six

3. November 2021, 14:05

Viel Lärmen um Nichts

Korngolds Suite "Much Ado About Nothing" entstand als Schauspielmusik zu Shakespeares Komödie. Der Erste Weltkrieg verhinderte zunächst eine Aufführung. Korngold hat einige Sätze in verschiedenen Bearbeitungen veröffentlicht. Eine viersätzige Suite für Violine und Klavier wurde mit dem Titel "Viel Lärmen um Nichts" 1920 uraufgeführt.


Symphonie Marine

1931 schrieb Jacques Ibert Musik für "SOS Foch", einen Kurzfilm der französischen Marine, der die Rettung eines Frachtschiffes aus stürmischer See zeigt. Die Musik wurde zu Lebzeiten Iberts nie im Konzert aufgeführt. 1964, zwei Jahre nach seinem Ableben, wurde die Musik unter dem Titel "Symphonie marine" 1964 veröffentlicht. Der Titel stammt nicht von Ibert.


Argentinisches ohne Argentinisches

Die Uraufführung der "Variaciones Concertantes" von Alberto Ginastera fand 1953 in Buenos Aires statt. Niemand Geringerer als Igor Markevitch stand am Pult. Einen "sehr typisch argentinischen Charakter" habe dieses Orchesterwerk, so der 1983 im Alter von 73 verstorbene Komponist. Folkloristisches Material? Nein, er wollte "argentinische Atmosphäre" heraufbeschwören, indem er sich "eigene thematische und rhythmische Elemente einfallen" ließ. Dem Originalthema folgen elf Variationen, die von je einem Soloinstrument beherrscht werden.


Les Six zu fünft

Gleich fünf Komponisten sind für das letzte Werk des Konzerts verantwortlich. "Les mariés de la Tour Eiffel" (deutscher Titel: "Die Hochzeit auf dem Eiffelturm") ist ein Ballett nach einem Libretto von Jean Cocteau und mit Musik von fünf Mitgliedern der "Groupe des Six": Georges Auric, Arthur Honegger, Darius Milhaud, Francis Poulenc und Germaine Tailleferre. Das Ballett wurde 1921 in Paris uraufgeführt. Cocteaus ursprünglicher Titel war "Das Massaker der Hochzeitsgesellschaft".
Worum es in dem Ballett denn gehe, wurde Cocteau gefragt. Na ja, um "sonntägliche Leere, menschliche Bestialität, vorgefertigte Formulierungen, Ideen ohne Fleisch und Knochen, die Wildheit der Kindheit, die wunderbare Poesie des Alltags". Poulenc meinte in einem Brief, die Musik sei und bleibe Mist - bis auf Aurics Ouvertüre. (Es gibt auch andere Übersetzungsmöglichkeiten für: "toujours de la merde ... hormis l´Ouverture d´Auric.")

Sendereihe

• Das Ö1 Konzert

Gestaltung

• Peter Kislinger