ÖNB/KERN
Salzburger Nachtstudio
In Ton und Bild
Die Österreichische Rundfunk Gesellschaft von 1957 bis 1974. Gestaltung: Michael Liensberger
3. November 2021, 21:00
Als am 15. Mai 1955 der Österreichische Staatsvertrag im Schloss Belvedere in Wien unterzeichnet wird sind die berühmten Worte "Österreich ist frei!" von Außenminister Leopold Figl, wohl gemerkt im Schloss und nicht am Balkon gesprochen, im ganzen Land live über das Radio zu hören. Damit endet die Nachkriegszeit in Österreich und so auch die Zeit des Besatzungsrundfunks. Am 28. Juli 1955 startet offiziell der Österreichische Rundfunk seinen Betrieb. In diesen Tagen beginnt auch die Geschichte des Fernsehens in Österreich.
Zwei Jahre später wird am 11. Dezember 1957 die Österreichische Rundfunk Gesellschaft konstituiert. Zehn Jahre nach Gründung wird der Österreichische Rundfunk 1967 das erste Mal reformiert. Ausschlaggebend dafür ist das "Runfunkvolksbegehren" vom Oktober 1964. Hintergrund dafür ist das Streben die politische Unabhängigkeit des Rundfunks zu sichern und das Proporzsystem aufzubrechen. 1972 wird der Rundfunk erneut zum Politikum. Mit dem Bundesverfassungsgesetz vom 10. Juli 1974 beschließt der Nationalrat die Gesellschaft in eine Anstalt öffentlichen Rechts umzuwandeln.
In den 14 Jahren zwischen 1957 und 1974 wird neben dem Radio auch das Fernsehen zum Massenmedium - das Fenster in die weite Welt. Stars können nun nicht nur im Radio gehört, sondern auch im Fernsehen gesehen werden. Die Ereignisse beispielsweise rund um den Wirtschaftsboom der 1950'er und 1960'er Jahre, des Kalten Krieges oder der verschiedenen innen- und außenpolitischen Herausforderungen der noch jungen Zweiten Republik - und noch Vieles mehr - finden akustisch und visuell Einzug in die Küchen, Stuben und Wohnzimmer der Österreichischen Bevölkerung.
Michael Liensberger nimmt uns im Salzburger Nachtstudio mit in die Zeit des Rundfunks in Österreich von den 1950'er bis in die 1970'er Jahre. Originalausschnitte aus dem Archiv, Zeitzeuginnen- und Zeitzeugeninterviews sowie Fachleute der österreichischen Rundfunkgeschichte führen durch die Sendung.