Wald der Zukunft

4. November 2021, 13:00

Seit Tagen wütet ein Waldbrand in Niederösterreich. Mittlerweile dürften Feuerwehr, Polizei und Bundesheer das Feuer im Griff haben. Ein dramatisches Ereignis, doch kein Einzelfall: Im Schnitt brennen in Österreich jedes Jahr 500 Hektar Wald ab. Der Klimawandel und die steigenden Temperaturen befördern Dürre, auch im Wald, und dieser Trockenstress verlängert die Brandsaison.

In Zukunft rechnen Waldökologen und Forstwissenschaftlerinnen mit größeren und häufigeren Waldbränden in Österreich. Es braucht also widerstandsfähigere Wälder. Wie Forstlandschaften etwas resistenter gegen die Folgen der Klimakrise werden können, zeigt eine neue Studie des Instituts für Ökologie E.C.O. im Auftrag der Umweltinitiative "Mutter Erde": 30 Prozent der österreichischen Waldfläche sollten gesetzlich geschützt und nur nachhaltig bewirtschaftet werden dürfen. Zumindest zehn Prozent der Waldfläche sollten als Naturwälder gar nicht genützt werden.

Solche Maßnahmen würden nicht nur Waldflächen erhalten und das Ökosystem robuster machen, sagt der Studienleiter und Vegetationsökologe Hanns Kirchmeir. Wälder sind wichtige Speicher des Treibhausgases Kohlendioxid. Und sie könnten, so das Ergebnis der Studie, gerade in Österreich noch sehr viel mehr CO2 speichern. Das hängt etwa von den Nutzungszyklen ab: Je älter die Bäume desto größer ihr Speicherpotenzial.

Wälder sind jedoch nicht nur ein Werkzeug im Kampf gegen die Klimakrise, sie benötigen selbst auch Klimaschutzmaßnahmen, sagt die Forstwirtin Alexandra Freudenschuß. Denn die steigenden Temperaturen bedrohen die Artenvielfalt dieses Ökosystems und führen dazu, dass sich Schädlinge leichter ausbreiten. Sie untersucht am Bundesforschungszentrum für Wald etwa, wie nachhaltige Waldbewirtschaftung in Österreich gelingen kann.

Wie also sieht ein gesunder Wald aus? Kann Holz als nachwachsende Ressource intensiv genutzt werden, ohne dabei Österreichs Wälder zu gefährden? Welche Baumarten sollten gepflanzt werden, um Wälder wachsen zu lassen, die widerstandsfähig sind und gleichzeitig CO2 speichern?

Über diese Fragen spricht Marlene Nowotny mit Alexandra Freudenschuß und Hanns Kirchmeir.

Rufen Sie an, beteiligen Sie sich an dem Gespräch unter 0800 22 69 79 während der Sendung oder schicken Sie uns ein Mail unter punkteins(at)orf.at

Sendereihe

• Punkt eins

Gestaltung

• Marlene Nowotny