Gedenk bzw Stolpersteine in der Schweiz.

APA/BARBARA GINDL

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Schweizer Stolpersteine gegen das Vergessen

Gedenken an Opfer des Nationalsozialismus. Die ersten Stolpersteine im schweizerischen Basel

Mit kleinen Gedenktafeln aus Messing, den im Boden verlegten Stolpersteinen, wird seit 30 Jahren an Menschen erinnert, die in der NS-Zeit verfolgt, deportiert und ermordet wurden. Fast 90.000 Steine wurden bisher in 27 Nationen verlegt, erst seit kurzem in der Schweiz. Basel ist nach Zürich die zweite Stadt, in der der Verein "Stolpersteine Schweiz" die Messingplatten in den Gehsteig vor den letzten Wohnadressen einlässt. Auch in der Schweiz wurden während des Naziregimes Menschen des Landes verwiesen, eine Deportation nach Deutschland bedeutete für viele den Tod.

Mit einem der Steine wird an Armin Weiss erinnert. Er kam 1938 aus Wien in die Schweiz und wurde in Basel aufgenommen. Als Emigrant durfte er nicht arbeiten, die Polizei erwischte ihn "beim Hausieren mit Bleistiften", er wurde in die deutsche Grenzstadt Lörrach "abtransportiert". Die Basler Fremdenpolizei dazu: "Es ist nötig, dass wieder einmal ein Exempel statuiert wird". Armin Weiss wurde im KZ Sachsenhausen ermordet.

Am 2. November 2021 verlegte der Verein in Basel vier Stolpersteine und eine Stolperschwelle. Die Schwelle soll an die über 30.000 Menschen erinnern, denen die Einreise in die Schweiz verweigert wurde.

Gestaltung: Lukas Tremetsberger

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Stolpersteine Schweiz

Stolpersteine Europa

Balz Spörri, René Staubli, Benno Tuchschmid
Schweizer KZ-Häftlinge. Vergessene Opfer des Dritten Reichs
NZZ libro, Zürich 2019

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