Auf den Komoren.

NYANI QUARMYNE

Journal-Panorama

Komoren: Ein bedrohtes Inselparadies

Abholzung und Klimawandel drohen das Ökosystem der Inseln im Indischen Ozean zum Kippen zu bringen. Gestaltung: Laura Salm-Reifferscheidt

Der Inselstaat der Komoren ist laut UN-Berichten das Land mit der am schnellsten fortschreitenden Abholzung. Insgesamt soll es auf den zwischen Madagaskar und dem afrikanischen Festland gelegenen drei Inseln nur noch dreißig Prozent Primärwald geben. Vor allem auf Anjouan, der am dichtesten besiedelten Insel, ist die Situation alarmierend. Hier sind achtzig Prozent der natürlichen Waldfläche in den Jahren zwischen 1995 und 2014 verschwunden. Grund ist unter anderem ein schnelles Bevölkerungswachstum: Der Großteil der Bewohner lebt von der Landwirtschaft, die Bauern schlagen immer mehr Bäume, um an fruchtbares Land zu kommen. Auch braucht man Holz für den Bau von Häusern und zum Kochen. Der Waldverlust hat schwere Konsequenzen: Die Böden sind trockener, Regen bringt schneller alles ins Rutschen, und die Ernten fallen schlechter aus. Der Kahlschlag potenziert aber auch die Folgen von Wirbelstürmen. Lokale Organisationen versuchen mit verschiedenen Ideen und Projekten gegen den Baumschwund vorzugehen, um die einzigartige Biodiversität der Inseln - hier leben etwa die seltenen Livingstone-Riesenflughunde - und das Leben der Bevölkerung zu verbessern.

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