ULRICH PALZER
Passagen
Im Zeit-Raum: Besteuert uns endlich!
Aus dem RadioKulturhaus Wien
Über Reichtum und Vermögensverteilung diskutieren Millionenerbin Marlene Engelhorn und der Vermögensforscher Martin Schürz bei Johannes Kaup.
Aufzeichnung aus dem Großen Sendesaal des RadioKulturhauses vom 11.10.2021
Gestaltung: Andreas Wolf
15. November 2021, 16:05
Das Vermögen der 100 reichsten Österreicher/innen ist ein Jahr nach Beginn der Pandemie deutlich gewachsen. Sie besitzen mehr als 200 Milliarden Euro und damit fast zehn Prozent des heimischen Gesamtvermögens. Die Debatte über Vermögenssteuern ist jetzt auch in Österreich neu entfacht. Die 29-jährige Germanistik-Studentin Marlene Engelhorn wird einen hohen zweistelligen Millionenbetrag erben. Doch sie will 90 Prozent davon gemeinwohlorientiert spenden, weil sie nichts durch ihre Leistung zu diesem Vermögen beigetragen habe.
Der renommierte Vermögensforscher Martin Schürz zeigt in seinem 2019 preisgekrönten Buch "Überreichtum", wie exzessiver Reichtum Demokratie und politische Gleichheit gefährdet. Aber es gibt auch warnende Stimmen aus der Wirtschaft. Eine Vermögenssteuer würde in die Substanz von Unternehmen eingreifen und ihren Fortbestand erschweren, an dem wiederum Arbeitsplätze hängen. Wie also umgehen mit exzessivem Reichtum und Vermögen?