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Radiogeschichten Spezial

Der Ö1 Essay von Byung-Chul Han

Der Ö1-Essay. Byung-Chul Han: "Infokratie. Digitalisierung und die Krise der Demokratie", Matthes & Seitz Verlag. Es liest Julian Loidl

Die Digitalisierung schreitet unaufhaltsam voran. Wir sind benommen vom Kommunikations- und Informationsrausch. Gleichzeitig spüren wir eine Ohnmacht angesichts der Überfülle an Information, die destruktive Kräfte entfaltet. Die Digitalisierung erfasst inzwischen auch den Bereich des Politischen und führt zu massiven Verwerfungen im demokratischen Prozess. Wahlkämpfe als Informationskriege werden mit allen erdenklichen technischen und psychologischen Mitteln geführt.

Social Bots, die automatisierten Fake-Accounts in den sozialen Medien, verbreiten Fake News, Hetze und Hass und beeinflussen die politische Meinungsbildung. Troll-Armeen greifen in die Wahlkämpfe ein, indem sie gezielt Desinformation betreiben. Verschwörungstheorien und Propaganda beherrschen die politische Debatte. Mittels digitaler Psychometrie und Psychopolitik wird versucht, das Wahlverhalten unter Umgehung bewusster Entscheidung zu beeinflussen. Der neue Essay des aus Südkorea stammenden und in Deutschland lehrenden Philosophen Byung-Chul Han beschreibt die heutige Krise der Demokratie, indem er sie auf den digitalen Strukturwandel der Öffentlichkeit zurückführt. Han gibt der Krise einen Namen: Infokratie und verortet sie im Informationsregime als neue Herrschaftsform. Und so heißt auch sein Buch: "Infokratie. Digitalisierung und Krise der Demokratie".
Gestaltung: Peter Zimmermann

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Aus: Byung-Chul Han: "Infokratie. Digitalisierung und die Krise der Demokratie", Matthes & Seitz Verlag

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  • Peter Zimmermann

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