Mahnmal am Wiener Judenplatz

APA/HANS KLAUS TECHT

Betrifft: Geschichte

Der Judenplatz

Zur Geschichte der ersten jüdischen Gemeinde
Wiens
mit: Astrid Peterle, Adina Seeger und Domagoj Akrap
Kurator/innen am Jüdischen Museum Wien
Gestaltung: Rosemarie Burgstaller

Eine jüdische Einwohnerschaft in Wien ist erstmals Ende des 12. Jahrhunderts urkundlich nachweisbar. Mit dem 13. Jahrhundert begann sich die Gemeinde um den heutigen Judenplatz im ersten Wiener Gemeindebezirk zu entwickeln und schon bald zählte sie - geprägt von angesehenen Gelehrten und Rabbinern - zu einer der bedeutendsten in Europa. Die systematische Verfolgung und der Massenmord an der jüdischen Bevölkerung unter dem habsburgischen Regenten Albrecht V. von 1420/21 bedeutete das vorläufige Ende.

Das Gewaltereignis im Herzogtum Österreich und die Geschichte des Judenplatzes rückten in den 1990er-Jahren in das öffentliche Bewusstsein, als hier das Mahnmal für die österreichischen jüdischen Opfer der Shoah errichtet wurde und Reste der damals zerstörten Synagoge entdeckt wurden.
Die unter Kaiser Josef II. im 18. Jahrhundert einsetzende und von Kaiser Franz Joseph I. forcierte Emanzipation führte zu einem bis dahin nicht dagewesenen Aufschwung der jüdischen Gemeinden in der Habsburgermonarchie. Die kulturelle Glanzzeit der Stadt Wien um 1900, das Wien des Fin de siècle, wurde beflügelt von jüdischen Protagonisten in Kunst und Kultur, Wissenschaft, Medizin, Wirtschaft und Politik. In diesen Jahren verstärkten sich antisemitische Diffamierungen, nicht zuletzt befeuert durch einflussreiche Personen wie den Wiener Bürgermeister Karl Lueger. Nach 1945 begann die im Nationalsozialismus nahezu völlig ausgelöschte jüdische Gemeinde Wiens neue Lebenszeichen zu setzen.

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Sendereihe

Gestaltung

  • Rosemarie Burgstaller