Dicker Smog über Pristina, Kosovo

AP/VISAR KRYEZIU

Journal-Panorama

Dicke Luft im Kosovo: Europas Schwarze Lunge

Der jüngste Staat Europas hat einen riesigen Bedarf an umweltfreundlicherer Energie. Gestaltung: Christoph Kersting

Kosovo: Ein junger und gebeutelter Staat, der mit Korruption, ethnischen Konflikten und Abwanderung seiner Menschen zu kämpfen hat. Noch aus Tito-Zeiten stammt eine andere Altlast: Der Kosovo produziert bis heute 95 Prozent seines Stroms aus Braunkohle, in völlig veralteten Kraftwerken aus Sowjet-Produktion. Kein Wunder, denn das Land verfügt über die fünftgrößten Braunkohle-Vorkommen der Welt. Die Folgen für Mensch und Umwelt sind allerdings katastrophal: Die Weltbank hat vor einigen Jahren eines der Kraftwerke als "schlimmste punktuelle Quelle von Umweltverschmutzung in Europa" bezeichnet. Die Folgen für Mensch und Umwelt sind deutlich erhöhte Krebsraten, und die Luftwerte in der Hauptstadt Prishtina sind an manchen Tagen schlechter als in Peking oder Delhi. Nun hat die EU angekündigt, 75 Millionen Euro für den Einbau weiterer Luftfilter in die Kraftwerke zur Verfügung zu stellen.

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