
ORF/JOSEPH SCHIMMER
Zeit-Ton
Neue Perspektiven auf die Neue Musik
2021 revisited. Verabschiedung vom Eurozentrismus: Geschichte und Zukunft der zeitgenössischen Musik im selbstkritischen Diskurs
27. Dezember 2021, 23:03
Zentrale Institutionen zeitgenössischer Musik beschäftigen sich in jüngster Zeit vermehrt mit dem Thema der Dekolonisation. Das spiegelt sich einerseits in der diverser werdenden Einladungspolitik der Festivals wider, aber auch im begleitenden Diskursprogramm: Das Berliner Festival maerzmusik brachte heuer u.a. Workshops und eine Diskussionsrunde zur "Identität und Zukunft der zeitgenössischen Musik" sowie ein von George E. Lewis kuratiertes Konzert des Ensemble Modern unter dem Motto "Afro-Modernism in Contemporary Music".
Auch beim ORF musikprotokoll im steirischen herbst wird seit geraumer Zeit das Primat des westzentrierten Blicks in Frage gestellt - etwa mit Festivalprogrammen zum Schwerpunkt "Nebenan - Erkundungen in Europas Nachbarschaft" und dem Programmaustausch über das Festival-netzwerk ICAS der International Cities of Advanced Sound. Zum 100. Geburtstag der Donaueschinger Musiktage gab es im Oktober 2021 beim ältesten Neue-Musik-Festival einen Schwerpunkt unter dem Titel "Donaueschingen Global". Dazu wurden seit 2019 Musik-Scouts durch alle Kontinente geschickt, die ihre Entdeckungen in Donaueschingen bei Konzerten, Installationen, Performances sowie Panels vorstellen und diskutieren werden. Organisationen wie das Berliner Kunst-Laboratorium Savvy und das EU-Finanzierte Projekt "Sounds Now" stellen das Thema der Inklusion bei kuratorischen Entscheidungsprozessen in den Fokus.
(Wiederholung vom 27. September 2021)
Gestaltung: Rainer Elstner
Service
maerzmusik
Donaueschingen Global
musikprotokoll 2019 - Nebenan - Erkundungen in Europas Nachbarschaft
International Cities of Advanced Sound
Savvy
Curating Diversity in Europe - Decolonizing Contemporary Music - Symposium
Sendereihe
Gestaltung
- Rainer Elstner