Können Hunde lügen?

7. Jänner 2022, 13:00

Wer schon einmal mit einem Hund oder einer Katze zusammengelebt hat, kann aus eigener Erfahrung berichten, dass Haustiere eine eigene Persönlichkeit haben, dass sie ihre menschlichen Mitbewohner beobachten und interpretieren, dass sie ihren eigenen Willen haben und durchsetzen wollen, gute und schlechte Tage haben, überraschend empathisch handeln können.

Während es aber überwältigend viele anekdotische Berichte über die Klugheit und komplexe Persönlichkeit von Tieren gibt, ist die wissenschaftliche Erforschung von nichtmenschlicher Intelligenz und damit verbunden die Frage nach dem Bewusstsein anderer Spezies relativ neu in der Wissenschaft. Tierische Kognition wurde schon lange erforscht, aber die Frage nach der Persönlichkeitsstruktur, der Rationalität und den Emotionen bei anderen Arten als dem Menschen wurde lange vermieden.

In seinem Buch "Das rationale Tier" gibt der Wiener Kognitionsbiologe Ludwig Huber einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand in Bezug auf tierische Intelligenz. Was können Werkzeuggebrauch bei Schimpansen, planendes Denken bei Vögeln, Lüge und Täuschung in Affenrudeln, Selbstbeherrschung und Schuldgefühle oder kreative Problemlösung bei Oktopoden über ihr Bewusstsein und Erleben verraten?, fragt Moderator Philipp Blom im Gespräch mit Ludwig Huber. Die Ergebnisse neuer Studien sind dazu angetan, das Naturbild unserer Gesellschaft auf den Kopf zu stellen, denn die Trennung zwischen Mensch und Tier verläuft längst nicht so klar oder so tief, wie oft vermutet wird.

Wie intelligent sind Tiere, und wie funktionieren Intelligenz und Emotionen überhaupt bei ihnen? Und ist es wahr, dass Hunde lügen können?

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Service

Ludwig Huber: Das rationale Tier. Eine kognitionsbiologische Spurensuche. Suhrkamp Verlag, Frankfurt 2021

Sendereihe

• Punkt eins