Zerstörte Scheibe, Rathausgebäude in Almatry

AP/VASILY KRESTYANINOV

Punkt eins

Was steckt hinter den Unruhen in Kasachstan?

Über die Proteste, den internen Machtkampf und die geopolitischen Folgen der schweren Unruhen in Kasachstan.
Gast: Dr. Andrea Schmitz, Stiftung Wissenschaft und Politik Berlin, Schwerpunkt Zentralasien und Russland.
Moderation: Natasa Konopitzky.
Anrufe kostenlos aus ganz Österreich unter 0800 22 69 79
E-Mails an punkteins(at)orf.at

Kasachstan ist nach den Protesten der vergangenen Woche zur Ruhe gekommen. Die Verdopplung des Gaspreises hatte viele Menschen in dem zentralasiatischen Land auf die Straße getrieben. Sie protestierten auch gegen Korruption und die autoritäre Führung. In der ehemaligen Hauptstadt Almaty eskalierte die Lage. Es kam zu Plünderungen. Mehrere Gebäude wurden in Brand gesteckt. Präsident Kassym-Schomart Tokajew erteilte einen Schießbefehl gegen die Demonstranten. Dutzende Menschen wurden getötet und mehr als 9.000 verhaftet. Russland entsandte Truppen nach Almaty.

Unter die friedlichen Demonstrant:innen hatten sich gewalttätige Gruppen gemischt. Wer sie organisiert hat, ist unklar. Es dringen wenige unabhängige Informationen aus Kasachstan ins Ausland. Viele Beobachtende vermuten, dass der Machtkampf zwischen dem Präsidenten Kassym-Schomart Tokajew und dessen Vorgänger Nursultan Nasarbajew die Proteste angefeuert haben könnte. Der Ex-Präsident Nasarbajew bestimmte mehr als 30 Jahre lang die Politik in der ehemaligen Sowjetrepublik. Manche Expert:innen meinen, dass er die Proteste für einen Umsturzversuch missbraucht habe. Andere wiederum vermuten, dass der amtierende Präsident die Lage genutzt habe, um seinen Vorgänger zu entmachten. Die Ära des "Führer der Nation" genannten Ex-Präsidenten Nasarbajew scheint nun endgültig beendet zu sein. Präsident Tokajew entließ die Nasarbajew-Vertrauten aus allen wichtigen Positionen und verhalf dem neuen Premierminister Alichan Smajilow an die Spitze der Regierung.

Was sind nun die Ursachen der schweren Unruhen in Kasachstan und welche Rolle spielen die Nachbarländer Russland und China? Wie sieht die Zukunft des ölreichen Landes aus? Werden die politischen Unruhen geopolitische Auswirkungen haben?

Natasa Konopitzky spricht mit Andrea Schmitz von der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin. Sie können unter 0800 22 69 79 oder per Mail an punkteins(at)orf.at mitdiskutieren.

Sendereihe

Gestaltung

Playlist

Untertitel: Arkaiym
Titel: Aldi (davon 6 Sekunden unterlegt)
Ausführende: Neo-Ethno-Folk Group Arkaiym
Länge: 02:32 min
Label: Treeless prairie records

Untertitel: Shamshidin Omar
Titel: Qazaqstan (davon 7 Sekunden unterlegt)
Ausführende: Aldaspan
Länge: 02:51 min
Label: Label round

Untertitel: Omarov Shama
Titel: Sen
Ausführende: Aldaspan
Länge: 01:33 min
Label: EMI

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