Der Zugangsbereich eines der Gedenkstollen des ehemahligen Konzentrationslager in Ebensee, eines der Nebenlager des KZ-Mauthausens.

APA/REINHARD HOERMADINGER

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Tagebuch aus dem KZ-Stollen

Das Filmprojekt "Stollen in den Dachsteinkalk" - ein Dokumentarfilm über das KZ Ebensee entsteht

Im November 1943 trafen die ersten KZ-Häftlinge in Ebensee im oberösterreichischen Salzkammergut ein. Unter ihnen befand sich Drahomír Bárta, Mitglied einer tschechischen Widerstandsbewegung. Das Konzentrationslager Ebensee wurde als Nebenlager des KZ Mauthausens errichtet, tausende Häftlinge mussten von November 1943 bis Mai 1945 riesige Stollen in das Dachsteinmassiv treiben. In diesen Stollen sollte die Raketenforschung und -entwicklung des Dritten Reichs verlagert werden, um vor den Luftangriffen der Alliierten geschützt zu sein.

Der Gefangene Drahomír Bárta führte bis zur Befreiung des Lagers am 6. Mai 1945 heimlich Tagebuch über die unmenschlichen Lebens- und Arbeitsbedingungen. Außerdem engagierte sich der politisch aktive Tscheche in einer kleinen Widerstandsgruppe im Lager.

"Stollen in den Dachsteinkalk. Das NS-Rüstungsprojekt Zement und das KZ Ebensee" wird ab 12. Mai 2021 einige Tage im Kino Ebensee gespielt. Auf ORF 3 wird der Dokumentarfilm unter dem Titel "Lager des Schreckens - Hitlers Raketenprojekt in Ebensee" am 29. Jänner um 20.15 Uhr ausgestrahlt.

Gestaltung: Johanna Steiner

Service

Mehr dazu in:
ORF.at - Suche nach vergessenen NS-Lagern

Literaturhinweise:
Florian Freund, Konzentrationslager Ebensee. KZ-System Mauthausen - Raketenrüstung - Lagergeschehen, new academic press og, 2016.

Drahomír Bárta, Tagebuch aus dem KZ Ebensee, (Hg. von Florian Freund und Verena Pawlowsky), Turia + Kant, 2005. (vergriffen)

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