Jens Söring

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Jens Söring: 33 Jahre unschuldig im Gefängnis?

Mehr als 33 Jahre hat Jens Söring im US-Gefängnis gesessen. Im Dezember 2019 ist der wegen Doppelmordes verurteilte Ex-Häftling auf Bewährung freigekommen und nach Deutschland abgeschoben worden. "Das ist der schönste Tag meines Lebens", sagte Söring nach seiner Landung in Frankfurt.

"Ich bin so froh und dankbar." Freunde und Unterstützer hatten ihn dort in Empfang genommen und jubelnd begrüßt. Söring war in den USA in Haft, weil er gemeinsam mit seiner großen Liebe Elizabeth 1985 deren Eltern ermordet haben sollte. Was ist damals wirklich passiert? Einmal hat Jens Söring ein Versprechen gegeben: sie zu retten. Sie, Elizabeth, ist Anfang 20, wunderschön, klug, belesen. Er ist ein Austauschstudent, 18, wenig attraktiv, hochbegabt und sehr naiv. Ihre Eltern seien eine Qual, sagt Elizabeth.

Dann sind die Eltern tot. Ermordet. Und Jens ist Elizabeths Alibi. Die beiden fliehen, werden verhaftet und verurteilt. Sie wegen Anstiftung zum Mord. Er wegen Mordes. Das war 1990. Seitdem beteuert Jens seine Unschuld. DNA-Spuren am Tatort waren nicht seine. Aber das Urteil bleibt bestehen. In einem benachbarten US-Gefängnis sitzt Elizabeth Haysom. Sie schweigt. Es gibt keinen Kontakt.

Der Mord, die Liebe, der Prozess: Marcus Vetter und Karin Steinberger haben über den Fall einen Film gedreht, der 2016 in die Kinos kam und die Frage nach einer Revision des Urteils aufwarf. Im Feature vertieften Marcus Vetter und Karin Steinberger den Fall - und sprachen mit Jens Söring.

Das Versprechen.
Der Fall Jens Söring.
Feature von Karin Steinberger und Marcus Vetter
Übernahme NDR/SWR 2018

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