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Vom Leben der Natur
Soja im Anthropozän
Eine Bohne erobert die Welt.
Der Agrar- und Ernährungshistoriker Ernst Langthaler spricht über Soja.
Teil 1: Eine unscheinbare Pflanze
Gestaltung: Ilse Huber
24. Jänner 2022, 08:55
Die Sojabohne ist eine Hülsenfrucht und stammt ursprünglich aus Asien. Doch in den letzten zwei Jahrhunderten hat sie sich weltweit in den gemäßigten Klimazonen ausgebreitet. Anfänglich als direkte protein- und ölreiche Nahrung für den Menschen angebaut, ist sie inzwischen zu einem wichtigen Viehfutter geworden, das über Sojamehl und Presskuchen wichtige Eiweißstoffe an Tiere liefert.
Der Bedarf ist immer mehr gewachsen und Mitte der 1990er Jahre kreierte der Mensch eine gentechnisch veränderte Sojabohne - ertragsreich und widerstandsfähig gegen ein Pflanzenschutzmittel, das Konkurrenz-Beikräuter ausmerzt, der kleinen Sojabohnenpflanze aber nichts anhaben kann.
Selbst der Vorzug, Luftstickstoff direkt binden zu können, wird für hohe Ernteerträge hinfällig: Es wird Kunstdünger auf die zigtausend großen Sojafelder ausgebracht. Flächen, die dem Naturraum hauptsächlich in Südamerika geraubt werden.
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GESPRÄCHSPARTNER/INNEN:
Univ. Prof. Mag. Dr. Ernst Langthaler
Johannes Kepler Universität Linz
Vorstand des Instituts für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte
Univ. Prof. Ing. Dr. Verena Winiwarter
Universität für Bodenkultur Wien
Professorin am Institut für Soziale Ökologie