Erdbeeren

APA/BARBARA GINDL

Praxis - Religion und Gesellschaft

Liebe, Lust und Leidenschaft

It's a match - Liebe im Judentum und im Islam +++ Polyamorie: Wie viele wir lieben +++ So bunt wie die Bedürfnisse der Menschen - "SING": Seniorenarbeit innovativ gestalten

1. It's a match - Liebe im Judentum und im Islam

"Religionen regeln nicht nur das eheliche Zusammenleben, sondern auch die als legitim verstandenen Formen von Sexualität. Und eben in Bezug auf die Sexualität unterscheiden sich religiöse Strömungen und ihre Auslegungen häufig", sagt die Religionswissenschaftlerin Katharina Limacher von der Universität Wien. Im Judentum gibt es am liberalen Ende des Spektrums jüdische Gemeinden, die einen sehr offenen Umgang mit sexueller und geschlechtlicher Vielfalt leben, am ultra-orthodoxen Ende jene, die sexuelle Diversität ablehnen und die Einhaltung klarer Geschlechterrollenbilder von Frauen und Männern fordern. Manche strengreligiösen Jüdinnen und Juden schwören auf den Dienst einer Heiratsvermittlerin beziehungsweise eines Heiratsvermittlers, auf den sogenannten Schadchen, der Ehen zwischen Jüdinnen und Juden stiftet. In Wien ist das zwar im Vergleich zu anderen jüdischen Gemeinden nicht die gängigste Variante, dennoch ist die orthodoxe Jüdin Tova Starik als Heiratsvermittlerin nach wie vor gefragt.

Und auch spezielle Online-Dating-Plattformen werden beliebter. Religiöse Musliminnen und Muslime greifen immer öfter auf diese Online-Dating-Plattformen zurück: Eine dieser Plattformen ist "Muzmatch", mit mehr als fünf Millionen Mitgliedern weltweit. Nutzerinnen und Nutzer dieser App müssen Fragen zu ihrer Religiosität beantworten - wie oft sie beten, ob sie Alkohol trinken und wie schnell sie heiraten wollen. Welchen Stellenwert hat Glaube und Religion in einer Beziehung und wie hat sich die Datingkultur verändert? Lena Göbl hat mit einer jüdischen Heiratsvermittlerin und dem CEO einer muslimischen Online-Dating-Plattform gesprochen.


2. Polyamorie: Wie viele wir lieben

In der westlichen, christlich geprägten Mehrheitskultur ist Monogamie die vorherrschende Beziehungsform. Dabei gibt es auch Alternativen, die vor allem in den vergangenen Jahren vermehrt öffentlich diskutiert werden, wie beispielsweise die Polyamorie: die gleichzeitige Liebesbeziehung zu mehreren Menschen. Dafür findet man auch Beispiele in verschiedenen Religionen - allerdings meist in Form von Polygynie, also ein Mann mit mehreren Ehefrauen. Im klassischen islamischen Recht wird die Polygynie als erlaubt angesehen, allerdings ist die maximale Zahl der Ehefrauen auf vier beschränkt.

Seit dem 19. Jahrhundert wurde die Polygamie bei den Mormonen, die am Rande des Christentums angesiedelt sind, praktiziert. Einige mormonische Splittergruppen halten bis heute an ihr fest. Und in Indien konnten sich hinduistische Männer bis zum "Hindu Marriage Act" von 1955 eine Zweitfrau nehmen, wenn die erste Frau keine Söhne bekam. Moderne Konzepte von Polyamorie eröffnen nicht nur Männern, sondern für gewöhnlich auch Frauen die Möglichkeit, mit mehreren Partner/innen gleichzeitig eine Beziehung zu führen. Wie befreiend kann Polyamorie sein? Welche Rolle spielt Eifersucht? Und mit welche/r Partner/in fährt man in den Urlaub? Ein Bericht über das Konzept von und den Alltag in polyamoren Beziehungen. Gestaltung: Helene Dallinger


3. So bunt wie die Bedürfnisse der Menschen - "SING": Seniorenarbeit innovativ gestalten

Die Sehnsucht nach Beziehungen, seien es nun amouröse oder freundschaftliche, ist keine Frage des Alters. Doch wieviel Nähe und Gesellschaft sich jede und jeder Einzelne wünscht, kann durchaus unterschiedlich sein. Wenn Menschen älter werden, bleiben sie trotzdem die, die sie waren: Wer immer gern allein war, wird nicht zum Gesellschaftslöwen - und für Naturliebhaber und -liebhaberinnen werden großstädtische Pflegeeinrichtungen nicht das Passende sein. Alte Menschen haben ein Recht auf Individualität, auf Ernstgenommen-Werden und auf ein Leben, das ihren Bedürfnissen entspricht. Dem bestmöglich gerecht zu werden, darin besteht das Ziel der evangelischen Hilfsorganisation Diakonie. Unter dem Kürzel "SING" geht es darum, Senior/innenarbeit innovativ zu gestalten. Was genau darunter zu verstehen ist, das hat Brigitte Krautgartner in Erfahrung gebracht.

Service

Links: It´s a match - Liebe im Judentum und im Islam
Muzmatch
Valentinstag
Die Nacht der Nächte
Last mit der Lust
Schattenspiel
Glaube und Liebe
Küsse und mehr im Islam

Links: Polyamorie: Wie viele wir lieben
Stefan Ossmann
BreakTheRules.Today
Polyamorie
Evangelische Hochschulgemeinde Wien
Kreuz&Queer
Kreuz&Queer Blogs
Polyamorie, Schwelle
GspusiCast
Ökumenische Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche

Links: So bunt wie die Bedürfnisse der Menschen - "SING": Seniorenarbeit innovativ gestalten
Seniorenarbeit innovativ Gestalten
Diakonie und neues Pflegekonzept
Pflegekongress (2021)

Sendereihe

Gestaltung