Hände einer Sexsklavin.

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"Mit Vergewaltigungen spart man Bomben"

"Mit Vergewaltigungen spart man Bomben"
Sexualisierte Gewalt im Krieg
Von Lukas Tremetsberger

Sie ist Praxis und Strategie, seit Krieg geführt wird, im Vietnamkrieg, in Ruanda, Syrien, im Balkankrieg: Gewalt, die sich sexueller Mittel bedient. In den meisten Fällen richtet sich sexualisierte Gewalt gegen Frauen und Kinder. Von internationalen Konventionen ist sie geächtet, verstößt gegen das Kriegsrecht und die Menschenrechte. Sexualisierte Gewalt im Krieg ist eine häufige Ursache von Vertreibung und Flucht. Soldaten vergewaltigen, weil sie dafür nicht (oder nur schwer) belangt werden, oder als systematische Terrorisierung der Bevölkerung.

Es ist eine Machtdemonstration und Demütigung des Gegners. Oft suchen die betroffenen Frauen die Schuld bei sich selbst, sie hätten sich vor den Soldaten "nicht gut genug" versteckt. Im Krieg werden Vergewaltigungen für Propagandazwecke verwendet, in der Erinnerungspolitik instrumentalisiert, die Aufarbeitung setzt oft erst Jahrzehnte später ein und ist schwierig. So wurden erst vor kurzem Massenvergewaltigungen an Ungarinnen im Zweiten Weltkrieg wissenschaftlich aufgearbeitet.

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