Paul Beatty

AP/JOHN PHILLIPS

Radiokolleg - Lust auf Literatur

Die Bücherbox zum Thema "Black America". Gestaltung: Julia Reuter, Till Koeppel, Antonia Löffler

Die fünfte Staffel der Bücherbox ist anlässlich des "Black History Month" diesmal dem Thema "Black America" gewidmet. In den USA und in Kanada wird der "Black History Month" alljährlich im Februar zelebriert. Ziel ist es, darauf aufmerksam zu machen, welche (oft vergessenen) Leistungen die "Black Community" im Lauf der US-amerikanischen Geschichte erbracht hat - sei es wirtschaftlicher, politischer oder künstlerischer Natur. So wird im Rahmen des "Black History Month" auch dazu aufgerufen, die Werke afroamerikanischer Autor/innen zu lesen. Die Bücherbox ist diesem Aufruf gefolgt.

Paul Beatty: "Der Verräter"
Mit seinem 2015 veröffentlichten Roman, dessen Originaltitel "The Sellout" lautet, ist dem Afroamerikaner Paul Beatty eine kühne Satire gelungen: "Aus dem Mund eines Schwarzen klingt das sicher unglaublich, aber ich habe nie geklaut", bekennt der Erzähler gleich zu Beginn der Geschichte. Er, obwohl selbst ein Schwarzer, plädiert für erneute Rassentrennung und Sklaverei, weshalb er als Angeklagter vor dem Obersten Gerichtshof steht und dort seine Haltung vehement verteidigt. Im fiktiven Ort Dickens hat der Erzähler nämlich ein Experiment gestartet und die Apartheit wieder eingeführt - mit dem Ergebnis, das plötzlich alles besser funktioniert. Paul Beattys Roman polarisiert, und das ist auch so beabsichtigt: Der Autor ignoriert politische Korrektheit, rührt an Tabus und verweist dadurch auf die schmerzhafte Wahrheit, dass das Kapitel "Rassismus" noch lange nicht abgeschlossen ist.
Julia Reuter im Gespräch mit dem Regisseur Steffen Jäger.

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