Feuer in Kalifornien

AP/RINGO CHIU

Radiokolleg - Es brennt!

Feuer - Nutzen und Gefahren (1). Gestaltung: Kim Shirin Cupal

Feuer ist die sichtbare Erscheinung einer Verbrennung unter Abgabe von Energie in Form von Wärme und Licht. Es ist eine Naturgewalt, die in allen Ökosystemen - ausgenommen der Trocken- und Polarwüsten - vorkommen kann und das Leben seit Beginn der Welt maßgeblich mitbestimmt. Die Erzeugung und Beherrschung von Feuer zählt zu den wichtigsten Kulturtechniken der Menschheit. Eine Kulturtechnik, die seit hunderttausenden Jahren unsere biologische und kulturelle Evolution vorangetrieben hat, aber nun zunehmend existenzbedrohende Ausmaße annimmt: Der Mensch mit seinem Feuer hat die gesamte Erde aufgeheizt und damit die Welt aus dem Lot gebracht.

Die ersten umstrittenen Belege für menschliche Feuernutzung sind rund zwei Millionen Jahre, das erste wissenschaftlich belegte "Feuerzeug" etwa 32.000 Jahre alt. Es hat uns zu dem gemacht, was wir heute sind; hat nicht nur unsere Gehirne, Ernährungsweisen und Zähne verändert, sondern womöglich auch die menschliche Kommunikation. Es hat die ersten Feuerspezialisten hervorgebracht: Krieger und Bauern, Priester, Töpfer, Schmiede, Bäcker, Köche und Wagner und nicht zuletzt die ersten Feuerbrigaden. Bis es im 18. Jahrhundert schließlich zum Schlüssel der Industrialisierung wurde und den gesellschaftlichen Wandel nach vorne katapultiert hat.

Heute steckt Feuer in nahezu allem. Es wird in der Produktion von unseren Alltagsgegenständen benötigt, auch beim Kochen, bei der Müllvernichtung, der Elektrizität-, und Metallerzeugung. Doch selbst in etlichen Wohnungen findet man nach wie vor Feuer, nicht nur auf dem Herd und im Kamin, sondern, versteckt, vergessen und manchmal auch unbewacht in Heizthermen, wo schlecht brennende Feuer Jahr für Jahr Todesopfer fordern. Und selbst beim Autofahren und Fliegen nützen wir es - wenn auch selten als prasselnde, tanzende Flamme, sondern in Form von Verbrennung.

In freier Natur sind Brände meistens unerwünscht. Dennoch schien im Jahr 2021 die halbe Welt in Flammen zu stehen. Auch in Reichenau a.d. Rax, in Niederösterreich kam es laut Einsatzkräften zum bisher größten Waldbrand Österreichs. Der Klimawandel verstärkt Vegetationsbrände weltweit, die Feuersaisonen werden länger und die damit einhergehenden Rauchschwaden reichern die Atmosphäre jährlich mit hunderten Millionen Tonnen erderwärmendem CO2 an - eine Katastrophe für Mensch und Klima. Und doch kein Einzelfall. "In Österreich werden derzeit kaum Maßnahmen zur Waldbrandprävention umgesetzt", warnt der Experte Harald Vacik in einem Bericht des Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) über den Schutzwald in Österreich. Dabei werden solche immer notwendiger.

Doch wie lässt sich das Risiko eines Brandes in Wohnung oder Wald konkret feststellen? Welche Maßnahmen müssen umgesetzt werden, um sowohl Natur als auch Siedlungen bestmöglich zu schützen? Und wie soll der Mensch zukünftig mit Feuern umgehen, um das Gleichgewicht bestmöglich wieder herzustellen?

Service

Literatur- und Linkliste

Gaston Bachlard: Psychoanalyse des Feuers, Carl Hanser Verlag, München 1985.

Goren-Inbar, Naama & Alperson-Afil, Nira & Kislev, Mordechai & Simchoni, Orit & Melamed, Yoel & Ben-Nun, Adi & Werker, Ella. (2004). Evidence of Hominin Control of Fire at Gesher Benot Ya`aqov, Israel. Science (New York, N.Y.). 304. 725-7. 10.1126/science.1095443.

Mareike Stahlschmidt

Monika Kaiser

Bernhard Wenk

Wolfgang Meixner

Berufsfeuerwehr Wien

Michael Anton|

[https://www.youtube.com/watch?v=GkPZib1Lc9M|San Bernardino County Feuerwehreinsatz Body Kamera


Christine Radtke

Thomas Krenn

Johann Goldammer

Der Standard: Wo die Welt derzeit brennt

Mortimer Müller

Harald Vacik

Maria Papathoma - Köhle

Zeitwende auf Euböa - Die Waldbrände hinterlassen auf der griechischen Insel tiefe Spuren

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Sendereihe

Gestaltung

  • Kim Shirin Cupal