Prellbock am Ende der Eisenbahnschienen, die frueher, vor dem "Eisernen Vorhang" die Ortschaft Laa/Thaya und den tschechischen Ort Frates verband.

ANDREAS TROESCHER

Journal-Panorama

Tschechien: Ein Land entdeckt sich neu

Gut 30 Jahre nach dem Ende des Kommunismus blickt Tschechien mit immer weniger Tabus auf seine Vergangenheit. Gestaltung: Kilian Kirchgeßner

Staatspräsident Václav Havel forderte nach der Samtenen Revolution im Jahr 1989 eine Art Schlussstrich unter die Vergangenheit, damit die Gesellschaft friedlich durch die Transformation kommt. Die Zeit des Kommunismus liegt inzwischen Jahrzehnte zurück - und im Land gerät etwas ins Rollen: "Wir haben seit 1938 in Unfreiheit gelebt. Da gibt es unheimlich vieles, was jetzt raus muss", sagt ein Historiker. Und tatsächlich ändert sich derzeit der Blick auf die eigene Vergangenheit radikal: Die Vertreibung der Sudetendeutschen ist kein Tabuthema mehr, die Verbrechen im Kommunismus werden offen diskutiert, 2021 wurde die kommunistische Partei erstmals nicht mehr ins Parlament gewählt. Ein Blick auf ein Land, das sich neu entdeckt.

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