Kameras am Boden

AFP/MARCO LONGARI

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Ghana - Journalismus, der die Gesellschaft verändert.

In Radio- und Fernsehreportagen berichten investigative Journalist/innen über die Korruption der Mächtigen, über Menschenhandel oder über Hexencamps - und werden dafür mit dem Tod bedroht. "Killing a Cat. Investigativer Journalismus in Ghana." Von Patrick Batarilo.

Katzen sind neugierig, heißt es in der Vorzeige-Demokratie Afrikas. Wenn sie zu neugierig werden, versucht man, sie zu töten. Journalist/innen werden in dem westafrikanischen Land eingeschüchtert oder sogar getötet, die Pressefreiheit ist bedroht.

Drei von ihnen kämpfen dafür, ihre Geschichten recherchieren und erzählen zu können. Alle drei sind preisgekrönt und mittlerweile landesweit bekannt. Der Journalist Manasseh Azure Awuni, der im Exil leben muss, Francisca Emefa Enchill und Zubaida Mabuno Ismail berichten in Radio- und Fernsehreportagen über die Korruption der Mächtigen, über Menschenhandel oder über Hexencamps, in denen unschuldige Frauen Jahrzehnte lang eingesperrt werden. - Ihr Einsatz lohnt sich. Sie können mit ihrer Arbeit die Gesellschaft verändern, wie Francisca Emefa Enchill erzählt: "Die Hexencamps waren in Ghana lange unter einer Kultur des Schweigens begraben. In den letzten Jahren habe ich mindestens fünf Reportagen über das Unrecht dort gemacht. Eine öffentliche Debatte hat begonnen. Immer mehr Journalisten berichten über die Camps. Mitglieder eines Parlamentsausschusses für Gender-Fragen haben die Hexencamps besucht. Und sie haben ein Gesetz auf den Weg gebracht, ein Gesetz, das Frauen, die als Hexen verleumdet werden, endlich schützen wird."

Übernahme SWR 2021

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