Oksana Lyniv

OLEG PAVLYUCHENKOV

Das Ö1 Konzert

Schmerzvolle Seufzer

ORF Radio-Symphonieorchester Wien, Dirigentin: Oksana Lyniv; Wiener Singakademie; Katerina Knezikova, Sopran; Gerhild Romberger, Alt; Maximilian Schmitt, Tenor; Jongmin Park, Bass. Antonin Dvorak: Requiem für Soli, Chor und Orchester op. 89 (aufgenommen am 23. Februar im Großen Konzerthaussaal in Wien in 5.1 Surround Sound). Präsentation: Marie-Theres Himmler

Im Jahr 1891 kam das Requiem von Antonin Dvorak im englischen Birmingham zur Uraufführung. Das rund neunzigminütige Werk beruht auf dem kanonischen Text der katholischen Totenmesse, war aber aufgrund seines Umfangs von Beginn an für den Konzertsaal bestimmt. Dvorak gliedert den liturgischen Text in zwei große Abschnitt: Der erste zeichnet in acht Teilen ein düsteres Bild des Jüngsten Gerichts. Der zweite setzt sich aus fünf Teilen zusammen, die eine Atmosphäre von Trost und Versöhnung schaffen.

Das abendfüllende Requiem hat Dvorak für vier Solist/innen (Sopran, Alt, Tenor, Bass), Chor sowie Orchester in großer romantischer Besetzung einschlielich Orgel und Schlaginstrumente geschrieben. Auf kompositorischer Ebene sticht ein kurzes Motiv aus den vier Tönen F - Fis - E - F hervor, das von Anfang bis Ende des Werks immer wieder in Erscheinung tritt und einem schmerzvollen Seufzer gleichkommt.

Am 23. Februar ist Dvoraks Requiem im Großen Saal des Wiener Konzerthauses erklungen, dirigiert von der Ukrainerin Oksana Lyniv. Dass jener Konzertabend zugleich Vorabend des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine war, mutet bitter an und verleiht Dvoraks "schmerzvollem Seufzer" im Jahr 2022 eine weitere, leidvolle Bedeutungsebene.

Oksana Lyniv, ehemalige Chefdirigentin der Grazer Oper und des Grazer Philharmonischen Orchesters, ist seit 1. Jänner 2002 Generalmusikdirektorin des Teatro Communale di Bologna und damit die erste Frau, die in Italien ein Opernhaus leitet. Seit Beginn der russischen Aggresion gegen die Ukraine ist Lyniv in der internationalen Musikwelt zum Symbol einer Kämpferin gegen den in ihrem Land ausgebrochenen Krieg geworden. Darin spiegelt sich eine Haltung, die Lyniv bereits 2020 in der internationalen Kulturplattform "Onlinemerker" formuliert hat:

"Eines der größten Geschenke Gottes an den Menschen ist das Geschenk der Wahl. Und es ist diese Frage der Wahl, die mich jeden Tag interessiert. Ich frage mich jeden Abend: Wofür habe ich heute gelebt? Das Wichtigste für mich ist, die Mitschöpferin meines Lebens, des Lebens unseres (meines) Landes und des Lebens unserer gesamten Zivilisation zu sein."

Service

Diese Sendung wird in Dolby Digital 5.1 Surround Sound übertragen. Die volle Surround-Qualität erleben Sie, via Internet-Streaming auf Ihem HbbTV-Gerät oder durch Direktaufruf der Streaming-URLs.

Mehr dazu in oe1.ORF.at - 5.1

Wiener Singakademie

RSO Wien

Oksana Lyniv

Sendereihe

Gestaltung

  • Marie-Theres Himmler

Übersicht

Playlist

Komponist/Komponistin: Carl Frühling (1868-1937)
Album: Carl Frühling
Titel: Klavierquintett in fis-Moll Op. 30
* 1. Allegro molto agitato ed appassionato (9:02)
* 2. Andante cantabile (7:20)
* 3. Scherzo: Allegretto grazioso (6:38)
* 4. Finale: Allegro vivace (6:21)
Solist/Solistin: Nina Karmon (Violine)
Solist/Solistin: Daniel Giglberger (Violine)
Solist/Solistin: Roland Glassl (Viola)
Solist/Solistin: Floris Mijnders (Violoncello)
Solist/Solistin: Oliver Triendl (Klavier)
Länge: 31:55 min
Label: HC21062

Komponist/Komponistin: Antonín Dvorák
Gesamttitel: Konzert GKHS 20220223 D3896 / MZ: 1.33.10 GZ: 1.41.28 (GKHS220223)
Titel: D3896 Requiem für Soli, Chor und Orchester op. 89
* Requiem aeternam (00:10:18)
* Graduale (00:04:46)
* Dies irae (00:02:03)
* Tuba mirum (00:08:53)
* Quid sum miser (00:06:18)
* Recordare, Jesu pie (00:06:57)
* Confutatis maledictis (00:04:22)
* Lacrimosa (00:06:40)
II
* Offertorium (00:11:39)
* Hostias (00:10:23)
* Sanctus (00:05:32)
* Pie Jesu (00:04:28)
* Agnus Die (00:10:51)
Orchester: ORF Radio-Symphonieorchester Wien
Leitung: Oksana Lyniv
Chor: Wiener Singakademie
Choreinstudierung: Heinz Ferlesch
Solist/Solistin: Katerina Knezíková /Sopran
Solist/Solistin: Gerhild Romberger /Alt
Solist/Solistin: Maximilian Schmitt /Tenor
Solist/Solistin: Jongmin Park /Baß
Länge: 101:28 min
Label: Bärenreiter / Materialleihgebühr

Komponist/Komponistin: Valentin Silvestrov/geb.1937
Album: FIVE PIECES - DUO GAZZANA
Titel: Fünf Stücke für Violine und Klavier
* Nr.1 Elegie. Andante larghetto (00:02:59)
* Nr.2 Serenade. Moderato (00:03:08)
* Nr.3 Intermezzo. Moderato (00:02:38)
* Nr.4 Barcarole. Andantino (00:03:13)
* Nr.5 Nocturne. Larghetto (00:02:59)
Ausführende: Duo Gazzana
Ausführender/Ausführende: Natascia Gazzana /Violine
Ausführender/Ausführende: Raffaella Gazzana /Klavier
Länge: 15:09 min
Label: ECM New Series 2238 / 4764428

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