Blutkonserve

APA/DPA/FELIX HEYDER

Das Ö1 Gesundheitsmagazin

Patient Blood Management +++ Gesundheitsarchitektur


1. Win-Win-Situation? - Das Konzept des "Patient Blood Management"

Der Aufruf der WHO "sorgsam mit Patientinnenblut umzugehen" ist keine unmittelbare Reaktion auf die Kampfhandlungen in der Ukraine. Bereits vor einigen Monaten hat die Weltgesundheitsorganisation einen neuen Policy Brief mit dem Titel "The Urgent Need to Implement Patient Blood Management" veröffentlicht. Im Zentrum steht die Erkenntnis, dass sich durch professionelles "Patient Blood Management" der Behandlungserfolg von hunderten Millionen Patient*innen weltweit verbessern lasse. Und die WHO argumentiert das durch "3E": Economics, also wirtschaftliche, finanzielle Einsparungen, Evidence, die Faktenlage, sowie Ethics. Weil die Maßnahme als Verbesserung für Patientinnen und Blutspender sowie die Gesellschaft als Ganzes gesehen wird.

Doch was genau ist patientenorientiertes Blut-Management? PBM ist ein evidenzbasiertes, interdisziplinäres, multimodales und patientenzentriertes medizinisches Gesamtkonzept, in dessen Focus die Schonung der patienteneigenen Blutreserven insbesondere bei (geplanten) Operationen steht. Das Konzept umfasst präoperative Vorbereitungen und Abklärungen ebenso wie intraoperative Maßnahmen, wie eine maximale Reduktion unnötiger Blutverluste sowie den maximalen Einsatz fremdblutsparender Maßnahmen, bis hin zur postoperativen Betreuung der Patientinnen.

Am Kepler Universitätsklinikum in Linz ist perioperative Medizin mit Patient Blood Management einer der medizinischen Schwerpunkte. Maria Harmer hat mit Prim. Univ.-Prof. Dr. Jens Meier, dem Vorstand der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, gesprochen.


2. Gesundheitskioske, Patientinnenhotels und Co. - Der Einfluss von Architektur auf die Gesundheit

"Die wohnungsnahe Gesundheitsversorgung in unseren Gemeinden und Städten steht vor tiefgreifenden Veränderungen und Herausforderungen. Zum einen wird es immer schwieriger, die flächendeckende Versorgung zu ermöglichen, zum anderen wird das Bedürfnis an Gesundheitsangeboten immer komplexer, gleichzeitig diverser und geht oft weit über die reine Behandlung akuter Krankheiten hinaus." So der Text eines Symposiums mit dem Titel "Der Gesundheit neue Räume. Building Health". "Gesundheitsförderung, Interdisziplinarität und räumliche wie auch institutionelle Vernetzung rücken in den Fokus", konstatieren die Veranstalter der Tagung, die vor kurzem in Purkersdorf stattfand. "Gesundheit wird ganz wesentlich von räumlichen Faktoren beeinflusst und daher können Gesundheitsbauten gesundheitliche Effekte erzeugen. Jedoch werden Diskussionen zur rasanten Wende im Gesundheitsbereich bisher großteils ohne Architekt:innen und Raumplaner:innen geführt, obwohl besonders deren Wissen einen relevanten Beitrag zur Gesundheit bildet," so die Texte zum Symposium.

Bei uns haben zwei Expertinnen Gelegenheit sich zu äußern. Evelyn Temmel und Magdalena Maierhofer von der TU Wien zeichnen für das Konzept des Symposiums verantwortlich. Thomas Haunschmid hat sie zu einem Gespräch getroffen.

Redaktion: Dr. Christoph Leprich und Lydia Sprinzl, MA

Service

Weitere Infos zum Beitrag über Patient Blood Management:

Interviewpartner:

Univ.-Prof. Dr. Jens Meier
Vorstand der Universitätsklinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin
Kepler Universitätsklinikum GmbH
Krankenhausstraße 9
4021 Linz
E-Mail
Homepage

Info-Links:

WHO Policy Brief "The Urgent Need to Implement Patient Blood Management"
Qualitätsstandard PBM
PBM Netzwerk
Weltweit bisher umfassendste Studie zu PBM
Patient Blood Management: Die nächste Revolution in der geburtshilflichen Anästhesie?
Hans Gombotz: Patient Blood Management Dreisäulenstrategie zur Verbesserung des Outcome durch Vermeidung allogener Blutprodukte
Patient Blood Management (Teil 1) - Individuelles Behandlungskonzept zur Reduktion und Vermeidung von Anämie, Blutverlust und -transfusionen
Deutsches Ärzteblatt: Neue Behandlungsmodelle: Patient Blood Management

Weitere Infos zum Beitrag über Gesundheitsarchitektur:

Interviewpartnerinnen:

Univ.Ass. Dipl.-Ing. Magdalena Maierhofer
Universitätsassistentin im Forschungsbereich Örtliche Raumplanung TU Wien
Karlsplatz 13
1040 Wien
Homepage

Univ.Ass. Dipl.-Ing. Evelyn Temmel
Universitätsassistentin und Lektorin im Forschungsbereich Gebäudelehre und Entwerfen TU Wien
Karlsplatz 13
1040 Wien
E-Mail

Info-Links:

Vorträge des Symposiums
ORTE Architekturnetzwerk Niederösterreich
ÄrzteZeitung: Wie Architektur die Gesundheit beeinflusst
FOCUS: Die neue Gesundheitsarchitektur
Deutsches Architektenblatt: Schafft Corona eine neue Gesundheits-Architektur?

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