Wie "man" (im Kopf) eine "bessere Welt" entwirft

20. April 2022, 13:00

Pandemie, Klimawandel, Krieg, Flucht, Armut: aus einer Krise oder mehreren Krisen scheint eine "Dauerkrise" geworden zu sein. Viele Menschen empfinden es nicht nur so, sie sind Opfer aller dieser Krisen. Und viele Menschen - oft die jüngeren und (noch) privilegierteren - fordern Veränderung und Umdenken.

Was braucht eine Gesellschaft dazu, außer einer Menge guter Ideen? Unternehmungslust statt Zukunftsangst? Politischen Kampfgeist statt privatem Weltschmerz? Wie kann man zu einem Denken in Alternativen gelangen, wenn der Slogan der "Alternativlosigkeit" seit Jahrzehnten viele Debatten dominiert? Soll und darf man Utopien entwerfen, obwohl Vorstellungen von einer "besseren" Welt oder vom "idealen" Menschen im 20. Jahrhundert zu Leid, Krieg und Genozid geführt haben?

Das Thema "Utopien" befinde sich im Aufschwung, stellt Petra Schaper-Rinkel fest, Politikwissenschaftlerin und Innovationsforscherin an der Universität Graz. Die Utopie, "Ort des Umstrittenen" und Möglichkeit, "zeitgenössische Herrschaftsverhältnisse" zu kritisieren, sei zuallererst ein "Denkraum". Bevor man ein "schlüssiges Gedankenexperiment" entwirft, stelle man sich am besten die Frage: Was ist keine Utopie?

Andrea Hauer spricht mit Petra Schaper-Rinkel, wie sich, gerade in Zeiten der Krise, solche Gedankenexperimente entwickeln lassen und welchen Beitrag sie in der politischen Diskussion leisten (könnten). Rufen Sie uns an und diskutieren Sie mit - unter 0800 22 69 79 oder unter punkteins(at)orf.at.

Service

Petra Schaper-Rinkel: Fünf Prinzipien für die Utopien von Morgen. Picus Verlag, 2020.

Sendereihe

• Punkt eins