Eine Welt hat Hunger

22. April 2022, 13:00

Die Pandemie, die Effekte des Klimawandels und der Krieg in einer weltweit bedeutenden Agrarregion verschlimmern das weltweite Hungerproblem. Während die Ausrottung des Welthungers bis 2030 an prominenter Stelle in den Entwicklungszielen der Vereinten Nationen verankert ist, gibt es weltweit zwischen 720 und 811 Millionen Menschen, die ihr tägliches Ernährungsbedürfnis nicht stillen können. Wie fühlt sich das für jeden dieser Menschen an? Wo und wie leben sie, und was sind ihre Perspektiven?

Die EU gilt, was die Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln betrifft, als eine der bestversorgten Weltregionen. Doch auch hier waren bereits vor der Pandemie rund 7 Millionen Menschen von schwerwiegender Ernährungsunsicherheit betroffen - vor allem bedingt durch Armut und soziale Ausgrenzung, heißt es in einem aktuellen Bericht an das EU-Parlament.

Außerhalb Europas und vor allem im globalen Süden ist mit noch schwerwiegenderen Folgen für eine noch größere Zahl von Menschen zu rechnen. Hunger ist eine Frage der globalen und regionalen Produktion von Nahrungsmitteln, der Wirtschaft, aber auch eng verbunden mit politischer und gesellschaftlicher Organisation, mit Bildung und sozialer Gerechtigkeit. Nahrungsmittelknappheit führt wiederum selbst schnell zu sozialen Unruhen und Instabilität. Entsprechend komplex sind auch die möglichen Auswege: Von der Akuthilfe bis zu einem grundsätzlichen Überdenken der weltweiten Nahrungsmittelproduktion, von Handel und Verteilung.

Martin Frick leitet das Berliner Büro des Welternährungsprogrammes der Vereinten Nationen. Der Agrarökonom Fritz Gattermayer beschäftigt sich als Universitätslektor mit Fragen der Welternährung und Agrarproduktion. Beide sprechen mit Xaver Forthuber und unseren Hörer:innen über die vielfältigen Ursachen, Formen und Folgen von Nahrungsmittelknappheit in allen Teilen der Welt.

Reden Sie mit: Rufen Sie in der Sendung an unter 0800 22 69 79 oder schreiben Sie ein E-Mail an punkteins(at)orf.at

Sendereihe

• Punkt eins

Gestaltung

• Xaver Forthuber