Jens Stoltenberg und Sauli Niinistö

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Europa-Journal

Finnland, Frankreich, Ukraine, Rumänien

Finnland: Der NATO-Beitritt ist nur mehr eine Frage der Zeit +++ Frankreich: Spannung im Endspurt des Präsidentschaftswahlkampfs +++ Ukraine - Russland: Hooligans mobilisieren für beide Seiten +++ Rumänien: Ein Bergbaugebiet versucht, sich neu zu erfinden
Moderation: Markus Müller-Schinwald

Finnland: Der NATO-Beitritt ist nur mehr eine Frage der Zeit

Jahrzehntelang war die finnische Gesellschaft gespalten zwischen einer weiteren Annäherung an die NATO und der Beibehaltung der Bündnisfreiheit. Doch der 24. Februar hat die sicherheitspolitische Orientierung auf den Kopf gestellt. Die finnische Armee sei nicht in der Lage, die mehr als 1.300 Kilometer lange Grenze gegen Russland zu verteidigen, langfristig könne nur ein Beitritt zur NATO die Sicherheit des Landes garantieren, heißt es in Helsinki. Noch im April könnte der Beitrittsantrag abgeschickt werden. Moskau hat für diesen Fall entsprechende Maßnahmen angekündigt. Wieso Finnland die Drohungen aus Moskau ernst nimmt und sich trotzdem für den Beitritt entschieden hat, erklärt Tuomas Iso-Markku vom Finnischen Institut für internationale Angelegenheiten in Helsinki.


Frankreich: Spannung im Endspurt des Präsidentschaftswahlkampfs

Glaubt man den Umfragen, ist ein Sieg von Amtsinhaber Emmanuel Macron bei der zweiten Runde der französischen Präsidentschaftswahl am Sonntag so gut wie sicher. Doch in den letzten beiden Wochen hat seine Herausforderin Marine Le Pen deutlich zulegen können. Ein großer Unsicherheitsfaktor ist, wie die Wähler des drittgereihten Kandidaten Jean-Luc Mélenchon abstimmen werden. Und nachdem der russische Angriff auf die Ukraine den Beginn des Wahlkampfes dominiert hat, sind zuletzt innenpolitische Themen wieder wichtiger geworden. Leonie Heitz zeichnet nach, wie der Wahlkampf abgelaufen ist.


Ukraine - Russland: Hooligans mobilisieren für beide Seiten

Der russische Angriff auf die Ukraine wird nicht nur von russischen und ukrainischen Soldaten ausgetragen. Seit 2014 gibt es Verbindungen zwischen rechtsextremen Organisationen in der Ukraine und Westeuropa, verschiedene Hooligan-Gruppen organisieren seither Unterstützung für die Ukraine. Auf der anderen Seite hat auch Russland Verbindungen zu extremistischen Gruppen in europäischen Ländern, die ebenfalls Kämpfer in die Ukraine schicken - nur eben auf die andere Seite. Besonders stark ist der Zuspruch bei Hooligans aus Serbien und der bosnischen Republika Srpska, berichtet Ronny Blaschke.


Rumänien: Ein Bergbaugebiet versucht, sich neu zu erfinden

Eigentlich sollte es Rosia Montana längst nicht mehr geben. Die Kleinstadt mit k.-u.-k-Charme in Siebenbürgen hätte in einem Stausee mit Abwässern eines großen Goldbergwerks verschwinden sollen. Doch der kanadische Betreiber des Bergwerks hat sich nach einem Streit mit der rumänischen Regierung zurückgezogen. Wie es mit dem Projekt weitergehen soll, ist unklar. Der Großteil der 5.000 Einwohner hat die Stadt bereits verlassen, Tourismus soll zur neuen Wirtschaftsgrundlage der Stadt werden. Heute ist Ro?ia Montana ein baufälliges Schmuckstück, geprägt von Leerstand und Abwanderung, berichtet Alexander Musik.

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