Lisz Hirn über: Wenn junge Männer sterben

28. April 2022, 06:56

"Trau keinem über 30 -- und keinem unter 30." Seit dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs scheinen sich die Spannungen zwischen den Generationen noch verschärft zu haben. Junge, russische Männer, die für Großreichsideen ins Feld geschickt werden. Junge, ukrainische Männer, die ihr Land nicht verlassen dürfen, weil es verteidigt werden muss. "Krieg bedeutet, dass alte Männer reden und junge Männer sterben." Das ist keine Weisheit des Konfuzius, sondern ein Spruch aus dem Blockbuster "Troja". In den frühen 2000er Jahren saß ich im Kino, zusammen mit meiner Clique. Damals wähnten wir uns weit entfernt von der Möglichkeit eines Krieges. Keinesfalls in Europa. Höchstens irgendwo weit weg, irgendwo am Ende der Welt. Fast 20 Jahre später gehöre selbst ich zu denen, die die 68er mit Misstrauen gestraft hätten. Achten wir die Jugend oder lassen wir zu, dass sie für Agenden der Mächtigen, der Erwachsenen instrumentalisiert werden? Dazu fällt mir nur der gute Montesquieu ein. "Keineswegs ist es die junge Generation, die entartet; diese verdirbt nur, wenn die Erwachsenen schon verdorben sind." Kinder lernen schließlich vor allem durch Nachahmung.

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