Nachruf auf Adelhard Roidinger

5. Mai 2022, 17:30

Mit Adelhard Roidinger ist Ende April ein Großer des österreichischen Jazz für immer von der Bühne abgetreten. Geboren 1941 in Windischgarten, Oberösterreich, und ausgebildet in Graz, galt Roidinger in den 1970er und 1980er Jahren als einer der gefragtesten europäischen Jazz-Bassisten: Davon zeugen Aufnahmen mit Hans Kollers Free Sound, dem japanischen Pianisten Yosuke Yamashita, mit US-Saxofonist Anthony Braxton und vielen anderen.

Ende der 1980er Jahre konzentrierte sich Roidinger auf die Lehrtätigkeit, vor allem an der Anton-Bruckner-Privatuniversität Linz, dessen Jazzabteilung er aufbaute und bis 1994 leitete. Daneben schuf Roidinger auch elektronische und Computermusik. 2019 meldete er sich mit der CD "Parusía" nach vielen Jahren Tonträger-Pause zurück: Im Rahmen des Albums führt er seine unterschiedlichen musikalischen Forschungsstränge zusammen, er frönte auf dem neu entwickelten siebensaitigen Tenorbass, mit dem er mikrotonale elektronische Soundwelten generierte, frei improvisierten Zwiegesprächen mit dem deutschen Pianisten Andy Lumpp.

Am späten Abend des 22. April ist Adelhard Roidinger nun überraschend in seiner Wiener Wohnung verstorben, im Alter von 80 Jahren. Ein "Spielräume"-Nachruf auf einen ebenso bedeutenden wie vielseitigen österreichischen Instrumentalisten, Komponisten und Pädagogen.

Sendereihe

• Spielräume

Gestaltung

• Andreas Felber

Übersicht

• Jazz