Eichenwald

DPA/INA FASSBENDER

Vom Leben der Natur

Die ersten bäuerlichen Siedlungen in Mitteleuropa

Die Archäologin Eva Lenneis spricht über die Jungsteinzeit - als Menschen begannen, die Landschaft nachhaltig zu verändern.
Teil 5: Eine solide Ernährungsbasis
Gestaltung: Thomas Thaler

Vor 7500 Jahren schafften die ersten bäuerlichen Kulturen den Sprung nach Mitteleuropa. Dafür waren umfassende Anpassungsleistungen notwendig, um im rauen Klima hierzulande bestehen zu können. Im besonderen Maße betraf dies die Nutzpflanzen und Haustiere, die alle aus dem Raum um das östliche Mittelmeer stammten. Es wird angenommen, dass am Anfang nur vier Kulturpflanzenarten gedeihen konnten: Die frühen Weizenarten Emmer und Einkorn, die Gerste und die Linse.

Bei den Haustieren traten Ziegen und Schafe in den Hintergrund, und Rinder und Schweine dominierten. Die Schafrassen im 6. Jahrtausend besaßen nur ein dünnes Haarkleid, und waren daher für den mitteleuropäischen Winter nicht geeignet.
Die ältesten bäuerlichen Siedlungen entstanden nur in kleinen Gunstlagen, wo Klima und Boden die besten Voraussetzungen boten. In Ostösterreich waren das vor allem die Lössgebiete, wo lockere, aufgelichtete Eichenwälder standen. Aufgrund der wenigen Menschen und der großen Gebiete, die anfangs gar nicht besiedelt werden konnten, war der Einfluss auf die Landschaft gering. Dennoch wurden die ersten langfristigen Freiflächen geschaffen, und es begann der Umbau Mitteleuropas in eine Kulturlandschaft.

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GESPRÄCHSPARTNER:INNEN:
Univ.-Doz. Dr. Eva Lenneis
Universität Wien
Institut für Urgeschichte und Historische Archäologie

Priv.-Doz. Mag. Dr. Andreas G. Heiss
Österreichische Akademie der Wissenschaften
Österreichisches Archäologisches Institut

BUCHTIPP:
Eva Lenneis (Hg.): Erste Bauerndörfer - Älteste Kultbauten.
Die frühe und mittlere Jungsteinzeit in Niederösterreich.
Archäologie Niederösterreichs, Band 2. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2018

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