Die Ausdünnung des "Gehobenen" Pflegedienstes

19. Mai 2022, 13:00

"Ein wichtiger Tag für die Pflege in Österreich" - so lobte vor einer Woche der Gesundheitsminister die beschlossenen Maßnahmen zur Pflegereform. Geplant sind Gehaltserhöhungen für die Beschäftigten, eine jährliche "Entlastungswoche" für die älteren von ihnen, Ausbildungszuschüsse für angehende und Erleichterungen für ausländische Pflegekräfte sowie ein sogenannter "Angehörigenbonus" von 1.500 Euro pro Jahr. Die Regierung nehme für all diese Maßnahmen eine Milliarde Euro "in die Hand".

Zwar war von vielen Seiten vorsichtiges Lob zu hören, für die Betroffenen sind die Verbesserungen aber ein Pflaster auf großen Wunden. So werde der Gehobene Pflegedienst weiter ausgedünnt, auch oder gerade wenn man ihm mehr und mehr Pflege- und Pflegefachassistent:innen zur Seite stellt.

Diese als Kostenfaktor "günstigeren" Beschäftigten würden in wachsendem Ausmaß und wohl in Zukunft, wie geplant, die Hauptarbeit erledigen, während die Diplomierten Gesundheits- und Krankenpfleger:innen" - eine durch die hohen Anforderungen schrumpfende Zahl - eher Koordinierungsaufgaben übernehmen müssten. "Wo bleibt die Sicherung der Qualität?", fragen die Sprecherinnen des Berufs.

Darüber und welche Maßnahmen den Pflegedienst gut gerüstet für die Zukunft machen würden, spricht Andrea Hauer mit zwei von ihnen: Monika Wild, Mitglied des Gesundheits- und Krankenpflegebeirates im Gesundheitsministerium; sie leitete viele Jahre den Bereich Pflege und Betreuung beim "Roten Kreuz". Und mit Elisabeth Potzmann, Präsidentin im Österreichischen Gesundheits- und Krankenpflegeverband ÖGKV; sie wird in zwei Jahren wieder in den Pflegedienst zurückkehren.

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Sendereihe

• Punkt eins

Gestaltung

• Andrea Hauer