Foto einer Ausstellung über Entnazifizierung.

DPA/MICHAEL KAPPELER

Journal-Panorama

Nazis an den Nachkriegs-Unis

Die Entnazifizierung an den Universitäten blieb Stückwerk

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges schlug an den Universitäten theoretisch die Stunde Null. Waren während der NS-Zeit fast nur regimetreue Nationalsozialisten und Kollaborateure am wissenschaftlichen Werk gewesen, sollten nun Unbelastete Lehre und Forschung wieder in ein neues Fahrwasser bringen. Doch das blieb vielfach ein frommer Wunsch - in der Realität fiel es schwer, ausreichend nicht-belastetes Uni-Personal zu finden. An die Rückholung der vertriebenen jüdischen Wissenschafter/innen wurde nicht gedacht. Die Entnazifizierung blieb Stückwerk; bald waren die meisten Lehrenden aus der NS-Zeit wieder in Amt und Würden. Erst sehr spät begann an den heimischen Hochschulen eine echte Aufarbeitung dieser Phase. Nun wurde eine Publikation zur Entnazifizierung an der Universität Graz und anderen Unis vorgelegt.


Gestaltung: Astrid Plank

Service

Heimo Halbrainer, Susanne Korbel, Gerald Lamprecht (Hg.):
Der "schwierige" Umgang mit dem Nationalsozialismus an österreichischen Universitäten - Die Karl-Franzens-Universität Graz im Vergleich
Clio Graz, 2022

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