Lampions werden los gelassen, Vesakh-Fest

AP/SLAMET RIYADI

Gedanken für den Tag

Gerhard Weißgrab über das buddhistische Vesakh-Fest

Auf der Suche nach heilsamen Impulsen - Gedanken zum buddhistischen Vesakh-Fest. Von Gerhard Weißgrab, Präsident der Österreichischen Buddhistischen Religionsgesellschaft

"Mögen alle fühlenden Wesen wohlauf und glücklich sein, mögen sie frei von Leiden und den Bedingungen für Leiden sein!"

So lautet ein gängiger buddhistischer Spruch und Wunsch. Das Besondere dabei und bei uns im Westen nicht so bekannt und in Gebrauch, ist der Begriff der fühlenden Wesen. Nachdem der Buddhismus keinen Schöpfer und keine Schöpfungsgeschichte kennt, gibt es auch keine Geschöpfe, wir reden hier von fühlenden Wesen und meinen damit gleichermaßen Menschen und Tiere.

Diese fast Gleichstellung der Tiere zeigt sich auch deutlich bei vielen buddhistischen Zeremonien und Festen. Die Altäre sind sehr oft mit vielen essbaren Dingen geschmückt, die am Ende der Zeremonien den Tieren als Futter dargebracht werden. Genau wie der Mensch, möchte auch das Tier jede Form von Schmerz und Leid vermeiden und Wohlbefinden erhalten. Wenn auch die Anerkennung der Tiere als fühlende Wesen im Buddhismus Teil seiner Philosophie ist, mangelt es, wie so oft, auch hier an ausreichend praktischer Umsetzung. Viele Formen des Umgangs mit Tieren auf asiatischen Märkten und manchen Menükarten, sowie nicht zuletzt die Entstehung von Zoonosen, zeigen ein trauriges Bild. Sogar rituelle Tierbefreiungen fördern oft nicht das Wohl der Tiere, wenn zum Beispiel freigekaufte Fische in Flüsse entlassen werden, die nicht ihren natürlichen Lebensräumen entsprechen.

All das, ob nun dieses Fehlverhalten im Osten oder im Westen, unsere industriellen Tierfabriken, die quälenden Tiertransporte oder der Missbrauch von Antibiotika bei sogenannten Nutztieren schafft Leiden bei allen fühlenden Wesen, letztendlich bei den Menschen genauso wie bei den Tieren.

Wir sollten erkennen, dass wir untrennbar miteinander verbunden sind und daher auch unser Wohlbefinden untrennbar von dem aller anderen fühlenden Wesen abhängig ist.

Service

Kostenfreie Podcasts:
Gedanken für den Tag - XML
Gedanken für den Tag - iTunes

Sendereihe

Gestaltung

Playlist

Komponist/Komponistin: Mychael Danna geb.1958
Vorlage: Yann Martel geb.1963
Gesamttitel: LIFE OF PI: SCHIFFBRUCH MIT TIGER / Original Filmmusik
Titel: Leaving India (tw. 2x gespielt)
Orchester: Filmorchester
Leitung: Mike Nowak
Länge: 01:23 min
Label: Sony Classical/Sony Music 88725477252

weiteren Inhalt einblenden