Pro und kontra Windenergie

21. Juni 2022, 13:00

Bis 2030 soll die Stromproduktion in Österreich zu 100% aus erneuerbaren Energiequellen kommen. Welche Rolle kann und soll Windkraft dabei spielen? Das Bundesgesetz über den Ausbau von Energie aus erneuerbaren Quellen sieht Windenergie neben Solarenergie als Hauptträger zusätzlicher nachhaltiger Stromproduktion bis 2030 vor. 10 Terawattstunden, mehr als ein Drittel des geplanten Zuwachses von 27 TWh, sollen von Windkraftanlagen kommen.
Doch der Ausbau der Windenergie stößt auf Widerstand. In Kärnten dürfen Windräder nur errichtet werden, wo sie nicht sichtbar sind; damit sind die meisten Standorte ausgeschlossen. In Oberösterreich schränken Zonierungen die Errichtung von Windkraftanlagen zuletzt stark ein. In Salzburg, Tirol und Vorarlberg steht bis jetzt kein einziges Windrad - in Salzburg plant die Landesregierung die Errichtung von 25 Windrädern bis 2030.
Die IG Windkraft, der Interessenverband von Planern, Herstellern und Betreibern von Windkraftanlagen, fordert einen stärkeren Ausbau und argumentiert mit der Umweltfreundlichkeit der Windenergie, mit geschaffenen Arbeitsplätzen und Wertschöpfung, die in Österreich verbleibe. Anders als früher angenommen gebe es auch im Binnenland Österreich genügend geeignete Standorte, um mehr als den gesamten Strombedarf Österreichs abzudecken, ergebe sich aus Daten des Windatlas Österreich und Studien zum Windpotenzial in Österreich.
Gegner bzw. Skeptiker verweisen auf das schwankende Windaufkommen, das "Schattenkraftwerke" zum kurzfristigen Übernehmen notwendig mache, wie auch auf die Eingriffe in die Landschaft, die eine Errichtung besonders im Hochgebirge mit sich bringe.
Wie umweltverträglich und wirtschaftlich ist die Stromgewinnung aus Windkraft? Wie lassen sich, beispielsweise, Energieunabhängigkeit und Landschaftsschutz gegeneinander abwägen?
Darüber spricht Johann Kneihs mit Martin Jaksch-Fliegenschnee, Öffentlichkeitssprecher der IG Windkraft, mit Dr. Arnold Riebenbauer, Präsident der ARGE der Alpinen Vereine Kärntens - und mit Ihnen: Die Redaktion freut sich über Ihre Beteiligung am Gespräch, telefonisch während der Sendung unter 0800 22 69 79 oder per E-Mail an punkteins(at)orf.at.

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