Die Zukunft der Musealisierung des Jüdischen

28. Juni 2022, 13:00

Eine neue Dauerausstellung, mehr aktuelle gesellschaftspolitische Themen, eine digital zugängliche Sammlung und das Bespielen von Orten außerhalb des Museums: Die Historikerin Barbara Staudinger hat einiges mit dem Jüdischen Museum Wien vor. Am 1. Juli 2022 übernimmt sie die Leitung von Danielle Spera, die das Haus zwölf Jahre lang geführt hat. Barbara Staudinger war wissenschaftliche Angestellte am Institut für jüdische Geschichte, Kuratorin am Jüdischen Museum München, hat an der Neugestaltung der österreichischen Ausstellung im Museum Auschwitz-Birkenau mitgearbeitet und seit 2019 das Jüdische Museum Augsburg geleitet.

Das Jüdische Museum Wien ist das älteste Jüdische Museum der Welt. Es wurde 1895 gegründet. 1938 wurde der Standort in der Malzgasse von den Nationalsozialisten geschlossen und die Objekte ins Naturhistorische Museum gebracht, wo sie 1939 für eine antisemitische Ausstellung missbraucht wurden. In der Zeit, in der sich Österreich langsam vom Opfermythos zu lösen begann und sich zögerlich, aber doch mit der NS-Vergangenheit beschäftigte, wurde 1993 wurde das Jüdische Museum in der Dorotheergasse in Wien eröffnet.

Was wird in Jüdischen Museen als jüdisch interpretiert und repräsentiert? Welche Rolle spielen Jüdische Museen für die Erinnerungskultur und im Kampf gegen Antisemitismus? Wie wichtig ist der Bezug zur jüdischen Gegenwartskultur und zu aktuellen politischen Fragestellungen?

Über diese Fragen spricht Natasa Konopitzky mit Barbara Staudinger. Sie können unter 0800 22 69 79 mitreden. Oder Sie schreiben ein E-Mail an punkteins(at)orf.at

Service

Seit 22. Juni läuft im Jüdischen Museum Wien die Ausstellung "Love me Kosher" über Liebe und Sexualität im Judentum

Am 26. Juni eröffnet im Jüdischen Museum Hohenems die Ausstellung "Ausgestopfte Juden?" Geschichte, Gegenwart und Zukunft Jüdischer Museen

Sendereihe

• Punkt eins

Gestaltung

• Natasa Konopitzky