Rostige Rohre

ORF/URSULA HUMMEL-BERGER

Radiokolleg - Eine Reise durch den Darm

Der Verdauungsapparat (4)
Gestaltung: Nikolaus Scholz

Dass unser Darm ein fabelhaftes Organ voller Sensibilität, Verantwortung und Leistungsbereitschaft ist, hat die Mikrobiologin Guilia Enders erstmals 2012 mit ihrem preisgekrönten Vortrag "Darm mit Charme" überzeugend dargestellt. Auch wenn der Darm zwei Drittel unseres Immunsystems ausbildet, ein bis zwei Kilogramm Bakterien beherbergt, und mehr als 20 eigene Hormone produziert, tappt die medizinische Forschung bei diesem Organ noch weitgehend im Dunkeln - etwa wenn die Sprache auf das Mikrobiom kommt, die landläufig - aber nicht ganz richtig - als Darmflora bezeichnet ist. So setzt sich das Mikrobiom - die Summe aller Bakterien und Mikroorganismen, die im Darm angesiedelt sind - bei jedem Menschen ganz individuell zusammen und wird im Wesentlichen durch die natürliche Geburt und das Stillen positiv stimuliert. Gefestigt wird die Zusammensetzung des Mikrobioms in den ersten Lebensjahren.

Was also passiert mit unserer Nahrung, wenn sie Mundraum, Speiseröhre, Dünn- und Dickdarm passiert, welche lebenswichtigen Prozesse spielen sich dabei ab, und was können wir dazu beitragen, um diese Vorgänge zu unterstützen? Auch wenn uns die Beschäftigung mit dem Darm vielleicht unangenehm berührt - schließlich gehört auch die Ausscheidung dazu - wird es in der heutigen Zeit zunehmend wichtiger, auch diesem Organ Aufmerksamkeit und Pflege zu schenken, um uns in unserem Körper wirklich wohl fühlen zu können. Denn oft hängen Übergewicht, Depression und Allergien mit einem gestörten Gleichgewicht des Mikrobioms in unserem Darm zusammen. Einer von vielen Schlüsseln zu einem ausgewogenen und gesunden Mikrobiom ist unsere Ernährung.

Eine Wiederholung vom März 2017.

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