Elisabeth Wirnsberger

PRIVAT

Im Gespräch

Elisabeth Wirnsberger, Bäuerin

Sommerreprisen: "Ich bleibe immer positiv, egal, was mir zustößt"
Renata Schmidtkunz im Gespräch mit der Bäuerin Elisabeth Wirnsberger,
(WH vom 25.11.2021)

Geboren wurde Liesl Wirnsberger 1933 in Klagenfurt. Ihr Vater, Hans Platzer, war ein weichender Bauernsohn aus Oberkärnten, die Mutter Tochter des Forstverwalters der Grafen von Thurn-Valssasina. Bei Liesls Geburt waren die Eltern Wirtschafter beim Grafen Zichy oberhalb des Wörthersees. 1939, nach der Errichtung des "Protektorats Böhmen und Mähren" stellte man den Vater vor die Alternative: entweder als Leiter enteigneter Landwirtschaften nach Tschechien zu gehen oder als Soldat in den Krieg zu ziehen. Schon als Kind verstand Liesl, mit welcher Gewalt die tschechische Bevölkerung unterdrückt und deportiert wurde. Seither ist ihr jeder Nationalismus verhasst, ist sie überzeugte Pazifistin und Antifaschistin. Einmal in ihrem Leben sah sie den Vater weinen: als ein ganzes Dorf als Vergeltung für das Attentat auf Reichsprotektor Reinhard Heydrich ermordet wurde. 1945 floh die Familie nach Niederösterreich, wo der Vater Oberverwalter landwirtschaftlicher Höfe in der russischen Zone wurde. Liesl machte eine Ausbildung an der Höheren Bundeslehr- und Versuchsanstalt für Obst, Garten und Weinbau in Klosterneuburg.

So wurde sie Weinbäuerin: von 1955 bis 1974, gemeinsam mit ihrem Kärntner Ehemann Hermann Wirnsberger. 1974 kehrte das Paar nach Kärnten zurück und übernahm Hermanns elterlichen Bergbauernhof. Aus der Weinbäuerin wurde eine Kuhbäuerin. Im Gespräch mit Renata Schmidtkunz erzählt die aufmerksame und kritische Beobachterin des Medien- und Politikgeschehens von ihrem Interesse an der Welt, ihrer Liebe zur Literatur, zu heilenden Kräutern und den Oberkärntner Bergen, die sie immer noch regelmäßig erwandert.

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